Diorama "Achtung Jabos!"
Frithjof Greiner


Normandie,Kampfraum Bayeux- Falaise- Caen.

Längst haben die alliierten Raubvögel,sprich Jabos, den normannischen Luftraum für sich erbombt.Sie schießen auf alles, was sich bewegt und stoßen wie Habichte urplötzlich aus den Wolken. Kein Panzer,keine Pak und nicht einmal ein Maulwurf ohne Tarnung ist vor ihnen sicher. Daher müssen sich die deutschen Panzerdivisionen ihre Bereitschaftsräume wie wandelnde Gebüsche erschleichen,immer gewärtig, aus der Luft überfallen und zu Schrott zerhämmert zu werden..Im Gegensatz zu den Alliierten: Der Himmel gehörte ihnen.

Das Diorama

In diesem Fall hat der ungetarnte Panzerjäger Marder 3M das Glück, im Schutz einer Friedhofsmauer,die von vollbelaubten Bäumen und Gebüschen umgeben ist,aufmunitioniert zu werden. Um ihn herum findet eine Lagebesprechung von Offizieren und Soldaten der 12.SS-Panzerdivision "Hitlerjugend" und der "Panzer-Lehr-Division" statt, während auf dem VW-Kübel verwundete Grenadiere auf ihren nächsten Einsatz warten.

Der Bau

Die Basis des Dio´s besteht aus Styrodur. Mein Freund Hans - Fritz Gerth aus Ahorn schnitt mir drei Ovale von je 6 cm Höhe aus einer Styrodurplatte mit der Stichsäge heraus. Ich klebte sie mit Weißleim übereinander, sodaß eineHöhe von 18 cm entstand. Ich denke,Dioramen,die etwas in die Höhe gehen,wirken irgendwie kompakter. Eingepaßt wurde das Ganze in einen alten Bilderrahmen, den ich auf dem Dachboden fand. Weiter schnitt mir Hans-Fritz einen "Bausatz " d.h. Teile einer Friedhofsmauer zurecht, die ich der ovalen Fläche anpaßte,sodaß noch genügend Platz für Fahrzeuge und Figuren blieb.Die Mauer wurde mit Pufas- Spachtelmasse verputzt,welches einen weißen Anstrich erzeugte.Dann wurde eine Lasur aus Acrylfarbe "Gebrannte Umbra" dünn aufgetragen und je nach Bedarf nachgedunkelt.Aus verschiedenen Öl-und Acrylfarben wurden Sandsteinfarben angemischt, die auch teilweise rot und rostigen Schimmer ergaben,wie halt eine jahrhundertealte Sandsteinmauer aussieht. Ich habe die Friedhofsmauer meiner Heimatstadt Neustadt bei Coburg fotografiert ,was mir dann als Vorlage diente. Die Bäume stammen von einer echten Baumwurzel,die ich ausgebaggert in Nachbars Garten fand.Gesäubert und zurecht geschnitten,den Stamm aus Tamiya-Spachtelmasse verkleidet und die Rindenstruktur mit einer Zahnarztsonde herausgearbeitet,ging ich an die Belaubung. Auf dem Markt ergatterte ich erhebliche Mengen von Majoran,was meiner meiner Meinung nach fantastisches Laub ergibt.Den Baumstamm nebelte ich mit Sprühleim ein und versah ihn von innen heraus mit Buschmaterial von "Noch". Nachdem die Normandiedichte erreicht war, gab verschiedenartig gefärbtes Sägemehl die Sommerfärbung.

Die Fahrzeuge

Alle Fahrzeuge stammen von Tamiya.
Der hervorragende Bausatz des Panzerjäger´s Marder III M ist von der Paßgenauigkeit top. Ich habe die Seitenbleche und Kotflügel dem Ätzteilesortiment von EDUARD entnommen und einsatzmäßig zurechtgebogen. Mit dem Airbrush erhielt der Marder einen Dreifarben-Tarnanstrich mit Vallejo-Air, der dann normandiemäßig mit Pigmenten von CMK und MIG verstaubt wurde und von dem dann auch in der Realität nicht mehr viel zu sehen war. Auch die " Innereien " wurden sorgfältigst bemalt,sodaß aus dem Bausatz ein kleines Schmuckstück entstand. Die Metallketten von Friul-Modellismo ergänzen die Realitätstreue. Der VW- Schwimm-und Kübelwagen wurden auf die gleiche Weise behandelt.

Die Figuren

Sie stammen aus den Sortimenten von Dragon ( Panzer-Lehr- und HJ-Division ) sowie Tristar (Panzerjäger) und Warriors (verwundete Grenadiere) Bemalt wurde mit mit Vallejo Acryl für die Uniformen und Öl für die Gesichter . Für die Uniformen unbedingt Litertur zu Rate ziehen wie von Peter Amodio und A.Borsarello " Uniformen der Waffen-SS" "Deutsche Uniformen`vom Motorbuch-Verlag. Einfach ausprobieren und sich nicht entmutigen lassen ,wenn mal etwas nicht so Klappt. Einmal Kommt´s. immer schön langsam.


Fazit

Alles in Allem eine dichte Normandieszene, die auch nachdenklich stimmen sollte, das man sich im Militär-Modellbau möglichst an die Realität halten sollte. Dazu gehören auch Verwundete ,ggf. zerschossene Gebäude und Fahrzeuge,also die Welt im Kleinen.

Dank geht wie immer an meinen Freund Hans-Fritz Gerth für seine Beratung in Sachen Maßstab und Farbgebung sowie an Michael Bocklisch für die hervorragenden Digitalaufnahmen.


© 05/2007 Frithjof Greiner