Diorama "Verheizt und weggeworfen"
Martin Blümlein



Das Original:

Frankreich, Châteaudun  1944.

Châteaudun ist eine Stadt ca. 50 km westlich von Orléans entfernt. Dort trugen sich im August 1944 folgende Ereignisse zu:

In Châteaudun waren 5 Tiger II der Fkl. (Funklenkpanzerabteilung) 316 im Einsatz. Diese hatten die Turmnummern 02, 10, 11, 12 und 13 (bzw. 1? mit dunklem Balken). Die Fahrzeuge waren die ersten fünf Serien-Tiger II, die bis Juli 1944 in Kummersdorf erprobt wurden. Laut Inventarverzeichnis gehörten sie zunächst zur II./PzLehrDiv 130 und gingen dann zur 1./PzAbtlg. 302, von wo aus sie in der Heimat verschrottet werden sollten. Die Fahrzeuge wurden für kampfuntauglich befunden u.a. wegen Mängeln an der Lenkung, an den Getrieben und am elektrischen System für den Turmantrieb. Zudem hatten sie wohl einen exorbitant höheren Spritverbrauch als die regulären Serien-Tiger II.
Offensichtlich wurden die 5 Panzer aber nicht verschrottet sondern der Funklenkkompanie 316 zugeteilt und an die West-Front beordert. Die Fahrzeuge waren aber keine unbemannten Funklenkfahrzeuge (oder besser: funkfernsgesteuerte "Bomben"), sondern wurden in den bemannten Kampfeinsatz geschickt.
Alle 5 Panzer blieben wegen Fahrzeuggebrechen oder Spritmangel liegen und wurden deshalb aufgegeben.
Die Nummer 11 wurde anscheinend mangels Sprengmittel nach der Aufgabe von einem eigenen Fahrzeug (angeblich der 02) beschossen. Der ursprüngliche Standort der 11 zum Zeitpunkt der Aufgabe war bei dem Gebäude mit der Aufschrift "DUBONNET" am Boulevard Kellermann. Das Wrack wurde später von den Amerikanern mit einem Panzer an den Platz auf dem Foto geschoben, um die Hauptstraße frei zu räumen.

Das Modell:

Das Diorama zeigt eine Fotoszene Ende August 1944 in Châteaudun.

Der Originalbausatz stammt von Dragon (6302), diesen habe ich mit PE Teilen von Eduard (Schürzen), Griffon (Inneneinrichtung Turm) und Aber (Seilhalterungen) sowie Resinteilen von Voyager (Abgasrohre und Schnorchelabdeckung) und CMK (Inneneinrichtung) umgebaut und aufgewertet. Außerdem erhielt das Fahrzeug noch eine Kette von Friul und die passenden Triebräder der gleichen Firma. Die Bleche über den Abgasrohren habe ich aus Teelichtblech selbst erstellt. Lackiert wurde der Panzer mit Farben von AK und Vallejo. Mit diversen Ölfarben und Produkten von Mig und AK habe ich dem Fahrzeug einige Alterungseffekte verpasst. Die Figuren Stammen von Miniart und  New World Miniatures und sind ebenfalls mit Acrylfarben von Vallejo bemalt. Den Holzsockel habe ich mit Blumensteckmasse gefüllt und mit einer Gips- Sandmischung überzogen. Auch dieser wurde mit Acrylfarbe lackiert und anschließend mit Pigmenten behandelt. Das Wasser ist mit Vallejo´s Still Water entstanden, das ich teilweise eingefärbt habe.


© 10/2016 Martin Blümlein