Ausgepackt-Archiv


http://www.amusinghobby.com

Import durch:


Mit der Nummer 35A050 kommt Amusing Hobby nun der T-90A Russian Main Battle Tank Full Interior.

Das Original:

Wer über den T-90 spricht, kommt am T-72 nicht vorbei, denn der erste Prototyp (Objekt 188) des russischen T-90 bestand aus einem umgebauten T-72B mit T-80U Feuerleitanlage und neuer Reaktivpanzerung. Mit verbesserter Turmpanzerung und einem Selbstschutzsystem wurde er zum T-72BU, wurde aber aus kommerziellen Gründen zum T-90 umbenannt, da der T-72 im Golfkrieg nicht so gut abgeschnitten hatte. Es wurden verschiedene T-90 Versionen, unter anderem für den Export, gebaut.

Der T-90A hat einen geschweißten Turm mit Verbundpanzerung und geänderter Reaktivpanzerung. Angetrieben wird er von einem 1000 PS (875kW) Dieselmotor, der ihm eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 65 km/h verleiht. Die Hauptbewaffnung ist eine 125 mm Glattrohrkanone mit Ladeautomatik, Nebenbewaffnung ein 7,62 mm und ein12,7 mm MG. Die Besatzung wird neben der Panzerung (Verbund-, Reaktivpanzerung) durch ein passives System geschützt, das anfliegende Panzerabwehrraketen stört und so die Trefferwahrscheinlichkeit verringert.

Neben Russland nutzen etwa 8 Länder (z.B. Algerien, Syrien, Indien) den T-90.

Der Bausatz:

Amusing Hobby bringt als erster Hersteller einen T-90A mit vollständiger Inneneinrichtung (Fahrer-, Motor- und Kampfraum inkl. Ladekarussel und -mechanismus) auf den Markt. Wie beim Original hat er einige Teile mit dem T-72 gemeinsam, und so ist es nicht verwunderlich, dass uns einige bekannte Spritzlinge aus vorangegangenen Bausätzen wiederbegegnen.

Wie beim T-72 ist der Karton 400 x 260 x 120 mm groß. Für diesen Bausatz gibt es 53 Spritzlinge (in olivgrün, hellgrau, braun und durchsichtig), die Unterwanne, 1 Metallfeder, 1 PE-Platine, 1 Kabel, 1 Draht, 1 Abziehbilderbogen und die Bauanleitung. Die Spritzlinge Q, R, S, T, U, V, W, X, die Kettenglieder und die Decals sind neu für den T-90, der Rest stammt aus T-72 Bausätzen. Es bleibt so einiges für die Ersatzteilkiste übrig.

Die Qualität der Teile ausgezeichnet. Scharfe Details, teils kleine und feine Teile, kein Verzug oder Versatz vorhanden. Es gibt zwar Auswerferspuren, aber nur dort, wo sie nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen sind. Einige hervorstehende Auswerferreste auf manchen Teilen, z.B. an den Innenseiten des Turmes, sollten aber entfernt werden, da ggfs. die Inneneinrichtung nicht korrekt montiert werden kann. Das Klarsichtteile für die Scheinwerferscheiben sind schön geriffelt, Strukturen der Inneneinrichtung und der Reaktivpanzerung ist glaubhaft wiedergegeben und wenn man genau hinsieht, sieht man sehr viele Details grad an den Armaturentafeln und Bediengeräten der Besatzung. Die Spritzlinge sind farblich getrennt - Olivgrün für den eigentlichen Panzer, Hellgrau für die Inneneinrichtung und Braun für die Kettenglieder.

Schauen wir uns mal die Wanne an. Sie besteht aus einem Teil, das Unterboden und die Seitenteile beinhaltet. Grad der T-72-typische (der T-90 nutzt ja die gleiche Wanne wie der T-72) und auffällige Unterboden ist sehr gut dargestellt. Öffnungen für Wartungsdeckel und Notausstiegsluke sind vorhanden. Innen sind zwar mehrere Auswerferspuren zu sehen, aber diese werden wohl komplett von der Inneneinrichtung verdeckt.

Die Inneneinrichtung ist ein Modell für sich. Beginnend beim Fahrerraum mit der gesamten Pedalerie, sämtlichen Instrumenten, dem hervorragenden Fahrersitz über die Munitionskästen, Staukästen, Feuerlöscher bis zum unglaublich gut dargestellten Karussell des Autoladers, in dem verschiedene Munitionssorten optional eingesetzt werden können, ist alles vorhanden. Eine neue Bodenplatte im Fahrerfußraum, Erste-Hilfe-Kasten, andere Fahrerarmaturentafel, Feuerlöscher und Munition definieren den T-90. Das Schalthebelraster aus PE ist ein Hingucker. Auch im Heck ist der Dieselmotor mit Turboaufladung, sowie der Kühler (der Lüfterpropeller sieht genial aus!), die Treibstofftanks und das Getriebe vorhanden. Luftfilter, die Lichtmaschine, wichtige Leitungen und Verstrebungen sind vorhanden. Der Turm ist ebenfalls vollständig eingerichtet. Der Bau des Turmes beginnt mit der 125mm Kanone (2A46M). Hier werden zunächst der neue Verschluss, -block und der Rest der Waffenanlage zusammengesetzt, dann folgen der Richtschützen- und der Kommandantensitz und diverse Anbauteile der Turmrichtanlage und Feuerleitanlage. Hier werden auch schon so einige Decals benötigt. Die Optiken des Richtschützen und des Kommandanten, sowie die Funkanlage kann sich wirklich sehen lassen. Die Winkelspiegel stammen natürlich von den Klarsichtspritzlingen. Viele Teile der Ladeautomatik wollen auch zusammengesetzt werden. Der Turm besteht aus einer Innen-, einer Außenschale und einem Turmdrehkranz. Zusätzlich wird noch ein Teil des Turmdaches separat eingesetzt. Schutzpolsterungen und Nietungen genauestens dargestellt. Natürlich können alle Luken offen dargestellt werden, und die Maschinengewehre (Koaxial und Flugabwehr) sind mit offenen Rohrmündungen wiedergegeben.

Beim Fahrwerk werden die Drehstäbe (mit den angegossenen Schwingarmen) in die hervorragend wiedergegeben Unterwanne geklebt, und bleiben beweglich. Dadurch kann das Modell auch an unebene Untergründe angepasst werden, und macht in jedem Diorama eine gute Figur. Auch die Trieb-, Leiträder, Lauf- und Stützrollen sind sehr schön wiedergegeben und setzen sich erfreulicherweise aus nur wenigen Teilen zusammen, ohne hier an der Detaillierung zu sparen. Man muss nur darauf achten, dass man die für den T-90 korrekten Leit- und Antriebsräder verwendet. Die Ketten sind als Einzelgliedketten (offensichtlich) zum Zusammenklicken ausgelegt. Jede Seite benötigt zweiundachtzig Kettenglieder mit angegossenen Endverbindern. Diese befinden sich an vierundzwanzig Spritzlingen zu je 8 Gliedern, die einzeln abgetrennt und versäubert werden wollen. Pro Glied müssen noch die Mitteführungszähne angebracht werden. Diese sind hohl gegossen und sehr fein. Innen sieht man deutlich die Verschraubungen.

Die Heckplatte hat bereits einen großen Wartungsdeckel mit fünf Schraubenköpfen angegossen. Zwei Ersatzkettenglieder plus deren Halterungen und zwei Bergehaken bringt man beidseitig des Wartungsdeckels an. Weitere Bauteile an der Heckplatte konnte ich nicht identifizieren. Ob es Eisgreifer sein sollen? Der typische Bergebalken fehlt natürlich nicht. Er zeigt Trocknungsrisse des Holzes, aber kaum eine Maserung. An den oberen Rand kommen die Halterungen für die Kraftstofffässer. Die typischen Heckfässer sind im Slide-Mould-Verfahren hergestellt, haben bereits die Haltebänder und Leitungsanschlüsse bereits angegossen und werden nur mit den Seitenteilen komplettiert. Die typischen Treibstoffleitungen, welche zum Motor führen, werden mit Hilfe einer feinen Spiralfeder simuliert.

Die Bugplatte besteht aus zwei Platten - Innenplatte mit angegossenen Löschleitungen, Feuerlöschern und Ventilen und der äußeren Panzerplatte mit aufgegossener Zusatzpanzerung. Die Fahrscheinwerfer sind ausgehöhlt und bekommen geriffelte Klarsichtgläser. Die Scheinwerferhalterung sind etwas „komisch“ aufgeteilt. Man klebt die geteilten Gestänge stumpf aufeinander. Die untere Bugplatte sowie der vordere Teil der Bodenplatte nehmen die Selbstgrabeinrichtung auf, die sich beim T-90 leicht von der des T-72 unterscheidet.

Die Kettenbleche sind bereits an der Unterwanne angegossen. Es kommen einige Verstrebungen aus Fotoätzteilen zum Einsatz, von denen nicht mehr zu sehen ist nach der Komplettierung mit den gut detaillierten Staukästen. Bei den Motorraumabdeckungen kommen auch viele der Fotoätzteile zum Einsatz - natürlich besonders in Form der Gitter. Hier hat man die Wahl, die Motorabdeckung nur mit den Gittern oder auch mit Klappen auszustatten. Da der Motorraum voll ausgestattet ist, möchte man natürlich die Klappen offenlassen, um Motor und/oder Kühler zu sehen, aber ich kann aus der Anleitung nicht erkennen, wie das funktionieren kann.

Die Seitenschürzen zeigen das Zusammenspiel von Metall (an den Haltern) und Gummi sehr realistisch, denn diese Gummielemente sind leicht wellig dargestellt. An den vorderen Elementen sind Trittbügel angegossen und es werden Zusatzpanzerplatten mit Abstandshaltern montiert.

Die mittlere Abdeckplatte der Oberwanne beinhaltet den Turmdrehkranz und die Fahrerluke. Letztere lässt sich offen oder geschlossen darstellen, aber bei der tollen Inneneinrichtung gibt es eigentlich nur eine Wahl, die offene.

So viel wie innen im Turm bereits los ist, ist auch außen. Natürlich können alle Luken offen dargestellt werden, um ins vorhandene Innere zu sehen. Die Maschinengewehre (Koaxial und Flugabwehr) sind mit offenen Rohren wiedergegeben. Die Kommandantenkuppel ist der Wahnsinn. Die Optiken und Instrumente sind detailliert wiedergegeben. Klarsichtteile bestärken dies noch. Das fernbedienbare Fla-MG mit Munitionskasten und Hülsenfangsack ist eindrucksvoll. Alle Periskope, Optiken und Scheinwerfergläser sind hier dargestellt. Sowohl beim Schieß-, als auch beim Suchscheinwerfer der Kommandantenluke wählt man zwischen abgedeckter und offener Variante. Die wasserdichte Plane an der Blende der Hauptbewaffnung ist im Spritzguss vorhanden und verfügt über eine realistische Faltenstruktur, auch sonst besticht der Turm auch von außen durch schöne Details wie die Staukästen, Kacheln der Reaktivpanzerung, Schnorchelbehälter und Nebelmittelwurfanlage. Die „roten“ Augen des Shtora-Systems beidseitig des Kanonenrohrs werden gemäß Anleitung mit den Schutzdeckeln gebaut. Für den aktiven Einsatz müsste man diese Deckel wohl weglassen, so dass die Klarsichtteile sichtbar bleiben. Das Kanonenrohr mit Wärmeschutzhülle ist besteht aus 4 zylindrischen Rohrteilen. Man hat keine seitliche Klebenaht mehr, muss aber darauf achten, dass man das Rohr gerade zusammenklebt. An der Blende kommt ein schöner Ring aus PE zum Einsatz.

Die Decals sind sauber, scharf gedruckt, matt, mit sehr wenig Rand des Trägerfilms. Das Gros der Decals findet seinen Platz im Inneren wie z.B. bei den Armaturen. Es gab zwar 4 Tarnbemalvorschläge, aber nur zwei davon benötigen Decals außen. Leider gibt es keine Einheitszuordnung.

·         Hell- und Dunkelgrün mit schwarzen Flecken, Turmnummer 118

·         Blaugrau, Grün mit schwarzen Flecken (keine äußerlichen Markierungen)

·         Graugelb, Grün mit schwarzen Flecken (keine äußerlichen Markierungen)

·         Dunkelgrün mit Parademarkierungen (gelb-schwarze Streifen mit Stern)

Die größtenteils schwarz-weiße Bauanleitung mit farbigen Elementen im ca. A4-Format hat 36 Seiten. Zu Beginn finden wir nur Arbeits- und Sicherheitshinweise, sowie Symbolerklärungen. Die kurzgehaltenen Hinweise sind in Englisch, Japanisch und Chinesisch. Die folgenden beiden Seiten zeigen die Spritzling- und Teileübersicht. Es gibt diesmal keine gesonderte Bemalanleitung für die Inneneinrichtung. Diese Hinweise sind in die 56 übersichtlichen, leicht verständlichen Bauschritten integriert. Auf den letzten vier Seiten sehen wir die Anbringung der äußeren Decals (sofern benötigt) und die Bemalung der vier Vorschläge. Auch hier werden die Farbangaben zur Bemalung und Alterung für Ammo by Mig-Farben gemacht.

In Deutschland ist der Bausatz seit Januar 2022 erhältlich und liegt um die 70€. Bei dem Gebotenen ein sehr guter Preis. Ohne Modellbauerfahrung wird die sehr komplexe Inneneinrichtung und die PEs zur großen Herausforderung! Der Bausatz reizt zur Darstellung als Schnittmodell, zu einer Wartungs-/Reparaturszene oder dem Bau eines zerstörten Panzers. Die Inneneinrichtung will ja schließlich gesehen werden.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35A050
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Januar 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Amusing Hobby
Japan

ca.70 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:
















































zurück zur Übersichtsseite