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Bronco Models CB35171 - Italian Light Delivery Van w/Civilian

Das Original:

Der "erste" Fiat 500 wurde 1935 entwickelt und ging 1936 in Produktion. Normalerweise ausgestattet mit einem 13 PS (10kW) 569 ccm 4-Zylinder Otto-Motor erreichte er bis zu 85 km/h. Die "Sportversion" konnte sogar mit einem 21 PS (15kW) Motor aufwarten. Vorgesehen für 2 Personen fanden aber auch bis zu 5 Personen Platz. Er wurde in Lizenz von Simca (FR), NSU Fiat (DE), Steyr Puch (AT) und in England gebaut. Im 2. Weltkrieg wurde er von den italienischen und deutschen, nach "Befreiung" auch von alliierten Truppen eingesetzt. Von den Italienern wurde er liebevoll "Topolino", übersetzt "Mäuschen", genannt. 

Es gab auch eine Lieferwagenversion mit einem geänderten Heck, das eine zweiflügelige Tür hatte. 

 

Der Bausatz:

Bronco Models 5. Version des Topolino weicht nun etwas mehr von seinen Vorgängern ab. Als Lieferwagen bietet er gleich noch mehr Einsatzmöglichkeiten in einem Diorama. Die Figuren tragen ihren Teil dazu bei. Die Bronco Crew scheint alte Filme zu mögen. War bereits beim US Fallschirmjäger Jeep John Wayne als Beifahrer zu erkennen, findet man hier Audrey Hepburn auf dem Deckelbild wieder.

Wir finden im Karton 6 sandgelbe, 1 durchsichtiger und 2 hellgraue Spritzlinge vorhanden. Dazu kommt die bruchsicher verpackte Karosserie, 1 Ätzteil-  und ein Abziehbilderbogen (Decals) und eine 16-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:
-          A sandgelb (1x): Fahrwerksteile, Unterboden Pkw, Türen, Motor, Armaturen
-          A hellgrau (1x): Nonne
-          B sandgelb (2x): Räder, Radkappen, Sitz, Kleinteile
-          B hellgrau (1x): Lieferwagenfahrer
-          C hellgrau (1x): Junge
-          D sandgelb (1x): Faltdach und Zubehör für Pkw, Scheinwerfer
-          E durchsichtig (1x): Scheiben, Lampengläser
-          F sandgelb: Lieferwagenkarosserie
-          G sandgelb (1x): Tank und Teile
-          J sandgelb (1x): Unterboden Lieferwagen, Hecktüren, Griffe, Innenrahmen Aufbau, Außenspiegel
-          K sandgelb (1x): Milchkannen mit Böden, Deckeln und Griffen
-          P (1x): Photoätzteile

Alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Einige Auswerferspuren auf der Dachinnenseite wären zu sehen, wenn man bei geöffneten Türen von schräg unten hineinschaut.

Die Spritzlinge A, B, G sandgelb und E durchsichtig sind die gleichen wie bei den Limousinen.

Der Spritzling A ist der größte und beherbergt die meisten Teile. Zum Beispiel die 18 (!) Teile für den Motor mit Anbauteilen, der fertig gestellt kleiner als das letzte Daumenglied eines durchschnittlichen Erwachsenen ist. Trotz seiner Winzigkeit sind alle wichtigen Details klar erkennbar. Die Klappen für den Motorraum und die Kühlerhaube haben Details auf beiden Seiten, da sie sich sowohl im geschlossenen als auch offenen Zustand bauen lassen. Das Gestänge der Vorderradaufhängung ist so fein, dass man beim Abtrennen von Teil A43 vom Spritzling vorsichtig vorgehen muss. Fast schon als irre zu bezeichnen ist die Tatsache, dass sogar die Bremstrommeln noch Details aufweisen. Die größten Teile an diesem Spritzling sind die beiden Türen und der Unterboden der Limousine, den man für den Lieferwagen aber nicht braucht. An den Innenseiten der Türen sind jeweils eine Stofftasche angebracht.

Räder, Radkappen, Sitze und Pedale finden wir an den beiden sandgelben B Spritzlingen. Das Profil der 6 Räder (man braucht nur 4) ist sehr schön wiedergegeben. Enttäuschend ist hier das Fehlen der am Original recht auffälligen Ventile. Wer auf dieses Detail nicht verzichten möchte, kann sich aber mit dünnem Draht oder heißgezogenem Plastik behelfen. Dafür punkten wieder die Radkappen mit dem FIAT Druck und die geriffelten Sitze sehen recht gut aus. Die Pedale kann man erst für Grat am Spritzling halten, so winzig sind sie. Wenn das nicht maßstabsgerecht ist.

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Vom Spritzling D braucht man nur die beiden ausgehöhlten Fahrscheinwerfer. Verdeck und Gestänge der Kabrioversion wandert in die Ersatzteilkiste.

Am Spritzling E (durchsichtig) sind alle Teile für die Fenster und Lampengläser. Für die Türen kann man wahlweise geöffnete oder geschlossene Schiebefenster auswählen. Bei geschlossenem Faltdach verwendet man Teil E 1 für das Heckfenster. Die Teile E1 und E2 finden beim Lieferwagen keine Verwendung. Die Scheinwerfergläser mit grad mal 4,5 Millimeter Durchmesser überzeugen mit ihrer Klarheit und feinen Riffelung. Überhaupt sind alle Klarsichtteile glasklar ohne Schlieren und Kratzer.

Die Karosserie F ist, von den Auswerferspuren innen am Dach abgesehen, fehlerfrei aus einem Stück gespritzt. Das Dach war beim Original wohl ein mit Druckknöpfen ausgesetztes Stoffverdeck. Zumindest lässt die Struktur und die Knöpfe am Rand des Verdecks am Model darauf schließen. Leider konnte ich keine Originalaufnahmen ausfindig machen.

Der kleinste Spritzling G besteht aus 4 Teilen - dem Tank, dem ca. 1,5 Millimeter großen Tankdeckel und 2 Stützstangen für die Belüftungsklappen. Die Gabelung der Stützstangen ist so fein, dass konventioneller Plastikkleber diese Details gnadenlos auflösen wird. Hier also einen nicht auflösenden Kleber verwenden oder ein Tropfen Klarlack wird den gleichen Zweck erfüllen, da keine Last auf den Stangen liegen wird.

Der neue Unterboden findet sich am Spritzling J. Man kann zwischen Links- und Rechtslenkerversion (z.B. für Linksverkehr in England) wählen. Die Ansatzpunkte für die Pedale und die Lenkstange der Linkslenkerversion sind im Fahrgastraum am Boden erkennbar. Für die Rechtslenkerversion muss man die Löcher aufbohren. Man findet die Ansatzpunkte von der Motorraumseite her. Die Hecktüren sind leicht gewölbt und von glaubhafter Materialstärke. Lattenroste als Verstärkung der Türen und des Lieferwagenaufbaus werden separat angebracht und erhöhen den Realitätsgrad. Ohne Heckfenster ist die "Rücksicht" schwierig, daher gibt es zusätzlich 2 winzigste Außenspiegel mit Halterung. Der einzelne Griff der Hecktür ist grad mal 3 Millimeter klein.

Spritzling K beherbergt das Ladegut in Form von 4 Milchkannen. Jede Kanne besteht aus Boden, Körper, Deckel und 2 Griffen. Der Körper ist hohl. Man kann die Kannen also auch mit geöffnetem Deckel darstellen.

Die letzten Bauteile des Fahrzeugs sind Nummernschilder, Scheibenwischer, Türgriffe, Kühlerhaubenverriegelungen und Verzierungen an der Ätzteilplatine P. In der Großaufnahme gar nicht so erschreckend, aber sieht man diese Teile in Natura an der 28 x 18 mm kleinen Platine…

Diesmal sind 3 zivile Figuren dem Bausatz beigelegt. Die Nonne (grauer Spritzling A) besteht aus 8 Teilen - den beiden Beinen, Vorder- und Rückseite des Habits, den weiten Ärmeln mit den Händen, dem Oberkörper mit Ordenskreuz und dem Kopf und dem Schleier. Die Gesichtsdetails sind etwas schwammig, aber der Faltenwurf der Kleidung und Details der Schuhe sind gut. Der Nonne zur Seite steht ein kleiner Junge (grauer Spritzling C) bestehend aus den beiden Beinen inkl. Unterkörper, den Armen, Oberkörper und Kopf. Den Abschluss bildet der Lieferwagenfahrer, der mit dem Ein-/Ausladen der Milchkannen beschäftig ist. Seine Gesichtszüge mit dem freundlichen Lächeln finde ich gelungen. Auch er besteht aus den beiden Beinen inkl. Unterkörper, den Armen, Oberkörper und Kopf. Am Kopf ist eine Baskenmütze angegossen. Der hintere Verschluss seiner Hosenträger ist das 7. Teil der Figur.

Der Decalbogen besteht zum einen aus schwarzen Nummernschildern mit separaten Buchstaben und Zahlen. Man kann sich also jede beliebige Nummer selbst zusammenstellen, sollte aber ein Maß an Geduld und Ruhe mitbringen, um die Ziffern an die richtige Stelle zu bringen. Wem das zu mühsam ist, der kann aus 3 fertigen Kennzeichen auswählen. Für das Armaturenbrett gibt es 2 Anzeigen.

Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 14Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch ein kurzer Abriss der Geschichte des Topolino. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Lackierung ist für 3 Fahrzeuge angegeben - schwarze Kotflügel und dunkelrote oder graue Karosserie für zivile Versionen und einmal in sandgelb mit aufgesprühten Punkten in grün und braun für ein Wehrmachtsfahrzeug in Italien.

Im deutschen Handel ist dieser in Spritzguss bisher einmalige Topolino für unter 29,00 EUR erhältlich. Wegen der sehr feinen Plastik- und Ätzteile empfehle ich den Bausatz mehr für den erfahrenen Modellbauer.