Ausgepackt-Archiv


http://www.cn-bronco.com/


Bronco Models CB35212 - sWS 60cm Infrared Searchlight Carrier UHU

Das Original:

Die Wehrmacht besaß eine Vielzahl an Halbkettenfahrzeugen. Diese waren aber kompliziert in Bau und Wartung, so dass man einfachere Konstruktionen entwickeln liess - den leichten (lWS) und den schweren (sWS) Wehrmachtsschlepper. Während der lWS über das Prototypenstadium nicht hinauskam, wurde der sWS ab Herbst 1943 gebaut. Die Konstruktion war stark vereinfacht und die Kette war ungeschmiert, aber breiter als sonst üblich. Mit dem 100 PS (73,6 kW) Motor erreichte er nur eine Geschwindigkeit bis 27km/h, welches seine Einsatzmöglichkeiten beschränkte. Nur 825 sWS wurden hergestellt. 

Es gab un- und teilgegepanzerte Versionen mit Pritschenaufbau, eine Version mit 3,7 cm FlaK und eine vollgepanzerte Version mit 10cm Nebelwerfer. Über den sWS mit IR Scheinwerfer scheiden sich die Geister. Während die einen ihn in den Bereich der Science Fiction und Fabelwesen verdammen, glauben andere, dass es ihn durchaus gegeben haben könnte, da sowohl die gepanzerte sWS Version als auch der IR Scheinwerfer zur gleichen Zeit existierten. Und gemäß Anleitung des zur Besprechung vorliegenden Bausätzes gab es ihn tatsächlich im Einsatz bei Einheiten der 6. SS-Panzerdivision. Es liegt an einem selbst, welcher Richtung man Glauben schenken möchte.


Der Bausatz:

Dem sWS mit Panzerwerfer 42 folgt nun die ungepanzerte Transportversion.

Es sind im Karton 10 sandgelbe, 2 durchsichtige und 2 braune Spritzlinge vorhanden. Dazu kommt das Untergestell, 1 kleiner Ätzteil-  und ein Abziehbilderbogen (Decals) und eine 14-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

  • A (2x): Vorderräder- und -felgen, Lauf-, Leitrollen, Antriebszahnräder, Schwingarme, halbe Drehstabkörper, Spiegel, Bedienhebel, Schlussblech, Kettenspanner
  • B (1x): Seilwinde, Tank, Luftbehälter, Federung, Aufnahme und Gestänge Vorderachse, halbe Drehstabkörper, Auspuff, Lenkrad, Anhängekupplung, Kardanwellen
  • C (1x): Vorderteil mit Kotflügeln und Fahrerabteil, gepanzerter Vorderbau, Motorklappen, Trennwand, Funkgerät, Armaturentafel, Boschscheinwerfer, Sitze, Dachklappen, Sitze
  • D (1x): gepanzerter Aufbau (Bodenplatte, Seiten-, Heck-, Dachteile), Staufachklappen, Hecktüren, Dachklappen, Sitz, Funkgeräte
  • E (1x): IR Scheinwerferteile, Turm für IR Scheinwerfer, Nachtsichtoptiken, handgriffe, Stellräder
  • F (1x): Fahr- und IR-Scheinwerfergläser
  • G (1x): Unterrahmen
  • H (1x): IR-Scheinwerferring
  • J (1x): Motor- und Anbauteile, Kühler
  • K (1x): Stromkasten, IR Suchscheinwerfer, IR-Fahreroptik
  • Ka (1x): Pionierwerkzeuge, Feuerlöscher
  • Kb (1x): Wagenheber und Halterung
  • Kc (1x): MG42, Munitionsgurt, -trommeln, -kasten, Zweibein f. MG
  • Ke (1x): MP40, Munitonstasche
  • Kf (1x): Klappsitze
  • L (1x): Getriebeteile
  • M (1x): Lenkrad, Ölkühler, Keilriemenscheiben
  • N (2x): Kettenglieder
  • P (1x): Photoätzteile (Gitter, Ketten etc)

Gemäß meinen Informationen handelt es sich auch bei diesem Bausatz um ein ehemaligen Great Wall Hobby Modell. Alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat.

Der Unterrahmen besteht aus einem großen Teil, in das die aus Hälften zusammengesetzten Drehstabkörper eingesetzt werden. Allein diese machen 7 Unterbaugruppen aus. Dazu kommen Schwingarme und die Achsen der hinteren Spannrollen mit der schönen Spindel des Kettenspanners. Die Vorderachse mit der schönen, querliegenden Blattfeder erlaubt eine eingeschlagene Stellung der Räder. Jedes Vorderrad besteht aus Felge, Einsatz, Nabe und 6 Reifenscheiben zur besseren Darstellung des Profils. Der Herstelleraufdruck auf den Reifenflanken fehlt auch hier. Es liegen 2 verschiedene Größen der Antriebszahnräder bei. Die Bauanleitung stellt einen vor die Wahl, welche Gräße man verwenden möchte. Bei den Laufrollen handelt es sich um die späten Scheibenräder mit je 5 Durchbrüchen. Die Schraubenköpfe machen mir einen etwas flachen Eindruck. Die Einzelgliederkette wird wohl etwas Arbeit machen. 112 Glieder pro Seite, immer wechselweise mit Zähnen und ohne, müssen zusammengefügt werden. Dafür bekommt man aber auch Kette mit schönen Details. Einige gut gestaltete Teile wie der Tank, die Luftdruckbehälter, Getriebe für Seilwinde und Seilführungen verschwinden im Rahmen und werden später kaum noch einzusehen sein. Dann ist es auch nicht schlimm, wenn man die Winde ganz weglässt, da sowieso der gepanzerte sWS im Original angeblich keine Seilwinde mehr hatte.

Der originale sWS hat eine seitlich liegende Ölwanne und den Unterboden geschlossen. Bei ersten Bronco sWS hatte der Motor noch eine untenliegende Ölwanne. Jetzt ist der Unterboden zwar immer noch offen (mit Plastikkarte verschließen), aber der Spritzling M enthält die Korrekturteile für den Motor (flache Bodenplatte für den Motor, seitliche Ölwanne, andere Keilriemen etc). Wie angesprochen, der Motor mit Lichtmaschine, Luftfilter und Kühler ist ein kleiner Bausatz für sich und verspricht viel Spaß. Und wenn man sich schon die Abriet macht, Motorklappen offen lassen!

Im Fahrerraum ist allerhand los - Pedale, Funkgerät, Schalt- und Bedienhebel, mehrteilige Sitze. Für die Armaturen gibt es Decals. Will man den Blick darauf nicht missen, sollte man alle Luken und Deckel offen anbauen. Da kommt es einem entgegen, dass sowohl die Fahrer-/Beifahrersichtklappen als auch die seitlichen Schiebeluken geschlossen oder offen angebaut werden können. Im hinteren Bereich werden noch Klappsitze angebracht. Da dieser sWS für den Nachteinsatz vorgesehen ist, bekommt der Fahrer eine IR-Optik und den entsprechenden Scheinwerfer dazu. Der gleiche Scheinwerfer wird zusätzlich an der Frontpanzerung angebracht. Hinter der Dachluke bohrt man ein Loch, damit dort die Halterung mit dem MG42 angebracht werden kann. Beim MG leiegn Verschlussdeckel, Zweibein und Munitonstrommel als separate Teile bei.

Der hintere Aufbau besteht aus Seiten-, Heck- und Dachteil. Die Staufächer in den Seiten sind offen. Man hat die Wahl, ob man die Staufächer mit den Klappen verschliesst oder offen lässt, um ggfs. Werkzeug oder Gepäck (nicht im Bausatz enthalten) dort hineinzulegen. an den Klappen sind die Vorhängeschlösser bereits angegossen. Innen geht es etwas spartanisch vor. Weitere Staukästen, Elektrokasten, Innenverkleidung und Stützstreben sind alles, was wir dort finden. Mir stellt sich da die Frage, woher der grosse IR Scheinwerfer wohl seinen Strom bekommen wird (externer Generator?)?

Natürlich ragt die Drehbühne des kleinen, achteckigen Turmes des IR-Scheinwerfers auch ins Innere hinein und sorgt für mehr Leben. An der Bühne sind Bedienelemente und Sitz angebracht, im Turminneren das Schwenkgetriebe und die Stellräder. In der Sichtluke des Turms sitzt eine IR-Optik ähnlich der des Fahrers. Auf dem Turm selbst sitzt ein U-förmiger Rahmen, der den Scheinwerfer aufnimmt. Bei diesem Rahmen kann man zwischen Einsatz- (aufgerichtet) und Fahrstellung (nach hinten abgeklappt) wählen. Der Scheinwerfer ist ein Bausatz für sich. 29 Plastik-, 20 PE-Teile und 2 Klarsitzscheiben wollen zusammengesetzt werden.

Der Decalbogen enthält die Zifferblätter für die Armaturentafel (2 grosse, 3 kleine), Kennzeichen und Gewichtsklassen für 2 Wehrmachtsfahrzeuge (WH), was nicht so ganz zur Geschichte passt, dass die Fahrzeuge meist bei der 6. SS-Panzerdivision eingesetzt gewesen sein sollen. (Nun gut, solche Decals dürften in Deutschland sowieso nicht im Bausatz enthalten sein!) Dazu kann man sich jeweils ein WH Front-/Heckkennzeichen mittels "leeren" Nummernsschildern und separaten Ziffern selbst erstellen.

Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 30 Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch ein kurzer Abriss der Geschichte dieses sWS. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Lackierung ist für 1 Fahrzeug angegeben - Sandgelb mit grünen und braunen Tarnflächen.

Welcher Geschichte des Originals man auch immer glauben möchte, Bastelspass hat man mit diesem Teil auf alle Fälle. Wegen der winzigen PE-Teile und dem komplexen Aufbau des Scheinwerfers denke ich, dass es besser ist, wenn man etwas megr Erfahrung im Modellbau mitbringt. Grad das Verkleben von PE- mit Klarsichtteilen wird für manche eine Herausforderung werden.

Im deutschen Handel ist dieser sWS zwischen 52,00 und 55,00 EUR erhältlich.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
CB35212
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2015
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Bronco
China (Hong Kong)

ca.53 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: