Mit der Nummer 3282 kommt jetzt der Fordson W.O.T. 6 .

Fordson war ein Markenname für Traktoren und Lastwagen. Es wurde in einer Reihe von Serientraktoren eingesetzt, die von 1917 bis 1920 von Henry Ford & Son Inc, von 1920 bis 1928 von Ford Motor Company (USA) und Ford Motor Company Ltd (Großbritannien) sowie von Ford Motor Company Ltd (UK) von 1929 bis 1964 hergestellt wurden. Letztere (Ford of Britain) bauten auch Lastwagen unter der Marke Fordson. Während des Zweiten Weltkriegs wurden für das Britische War Office diverse LKW produziert. Darunter auch der W.O.T. 6 (War Office Truck 6). Die Produktion begann im Januar 1942 und dauerte bis September 1945. Als 3 Tonnen 4x4-Lkw wurde er nach den gleichen Spezifikationen wie der Austin K5, der Bedford QL und der Karrier K6 hergestellt. Es wurden fast 30.000 Stück produziert, die meisten davon in der General Service Version mit Dachluke.

Die Fahrzeuge wurden intensiv während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt – aber auch nach dem Krieg wurden sie zum Beispiel bei der British Army of the Rhine oder bei den dänischen Streitkräften genutzt. Letztere musterten die letzten Exemplare erst 1974 aus.

Revell offeriert uns hier in Kooperation mit ICM einen hochmodernen und komplexen Bausatz dieses vielseitig eingesetzten Lastwagens (Revell Level 5 – dies sollte man hier Ernst nehmen).

Dieser präsentiert sich sauber gespritzt an sechs grauen und einem klaren Gussrahmen. Fischhaut ist nicht vorhanden und die meisten Auswerfermarken befinden sich an Stellen, die man später nicht mehr sieht. Es liegen vier gut profilierte Reifen bei. Auch ein sehr kleiner Fotoätzteilbogen für das Motorgitter ist vorhanden.

Die Bauteile zeigen sich fein detailliert und teilweise sehr filigran. Das Modell besitzt eine komplette Motornachbildung, was dem Dioramenbauer zu einer Wartungsszene inspirieren könnte. Alleine dieser Ford V-8-Motor bildet quasi einen Bausatz im Bausatz – und durch das geätzte Motorgitter bleibt davon wahrscheinlich sogar etwas zu erkennen.

Das Chassis ist mit allen wichtigen Details des Originalfahrzeugs ausgestattet und auch die Pritsche zeigt tolle Details. Leider ist nur ist eine offene Darstellung der Ladefläche oder eine abgeplante Version möglich. Da nur äußerst filigrane Spriegel beiliegen und leider keine Plane. Beim Raustrennen der Spriegel ist auch extreme Vorsicht geboten, da diese superfiligran sind und an acht Stellen Angüsse aufweisen.

Auch der Innenraum kann durch seine (bauartbedingte spartanische) Inneneinrichtung beeindrucken. Hier ist vom korrekten Sitz bis zur Fensterkurbel alles vorhanden, was da sein muss.

Die Bauanleitung führt in 96 Schritten zum Ziel und ist im mittlerweile üblichen hervorragenden Revell Stil aufgebaut, ohne überfrachtet zu sein. Die Komplexität des Bausatzes und die Qualität der Bauanleitung erklären die hohe Anzahl an Bauschritten.

Als Markierungsvarianten stehen zwei Fahrzeuge zur Auswahl:

1. Fordson W.O.T. 6 7th Armoured Division „Desert Rats“ R.A.S.C , Royal Army Service Corps Hamburg 1945 (Bei dieser Organisation ist mein Papa nach dem Krieg als Zivilkraftfahrer eingesetzt gewesen, das verleiht dem ganzen noch eine persönlich Note)
2. Fordson W.O.T. 6, 50th Northumbrian Infantry Division, Royal Artillery HQ, Holland 1944

Mein Fazit: Absolute Kaufempfehlung – ein Super Bausatz eines bisher sträflich vernachlässigten Fahrzeuges. Eher nicht geeignet für den Anfänger, aber alle anderen werden ihre Freude haben.