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RM-5076 Canadian Leopard 2A6M CAN

Der Leopard 2A6M CAN ist die kanadische Variante des Kampfpanzers mit Minenschutz Leopard 2A6M. Die ersten 20 Panzer dieser Variante wurden 20 von der deutschen Bundeswehr geliehen, um die Feuerkraft und den Schutz der im Süden Afghanistans operierenden kanadischen Truppen zu erhöhen. Die geliehenen Panzer trugen deutsche MG3 Maschinengewehre und erhielten eine SLAT Abstandspanzerung.  
Dadurch das diese Panzer ursprünglich nur geliehen waren, konnte die Klimaanlage zunächst nicht eingebaut werden, da nur minimale Änderungen vorgenommen werden konnten. Die Besatzung trug stattdessen Kühlwesten. Die geliehenen deutschen Panzer gingen später in den Besitz der kanadischen Streitkräften über und konnten weiter aufgerüstet werden, während ehemalige niederländischen Leopard 2A6 an die deutschen Leopard 2A6M-Spezifikationen angepasst und als Ersatz für die geliehenen Panzer an die Bundeswehr übergeben wurden.
Die Kanadische Leopard 2 in Afghanistan wurden später mit Klimaanlagen und den Barracuda-Tarnmatten von Saab ausgestattet, die dazu dienen, die Belastung durch die Sonneneinstrahlung um 50 Prozent zu reduzieren.
Rye Field Model hat hier seine Interpretation der kanadischen Leoparden auf den Markt gebracht.

Zum Modell:

Beim Öffnen des stabilen Stülpkartons finden wir:

- Sechzehn Spritzlinge in einem schönen beigen Plastik
- ein klarer Spritzling
- Ein Gummi Spritzling mit Polycaps und Schmutzfängern
-  ein Separates Turmoberteil
- eine Platine mit Ätzteilen
- ein separates 3D gedrucktes Bauteil
- ein Faden für die Abschleppseile
- Decals
- die Bauanleitung + einer Ergänzung.

An den Spritzlingen sind augenscheinlich weder Fischhaut, Grat oder Sinkstellen zu finden, noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.
Auch sind die von manch anderen Bausätzen dieser Marke bekannten Gusslunker hier nur in einem sehr geringen Maße zu finden, diese sind leicht zu entfernen und stören in keiner Weise.  

Die Unterwanne setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, was zum sauberen Arbeiten zwingt. Hier sollte man IMMER trockenanpassen, damit eine optimale Passung gewährleistet ist.
Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf sehr hohem Niveau. Die Gravuren der Oberflächendetails an Turm und Wanne überzeugen Voll und Ganz. Hier sollte man allerdings bei der Lackierung vorsichtig sein, damit die feinen Linien und Anti-Rutsch Beläge nicht durch zu viel Farbe aufgefüllt bzw. verdeckt werden.

An Ober- und Unterwanne sind sehr schöne gestaltete Schweißnähte nachgebildet, wie auch schon bei anderen Bausätzen dieser Marke mit die besten und filigransten welche es bisher in Spritzguss gab. Sämtliche Griffe an der Oberwanne, und davon gibt es viele, sind als Fotoätztele vorhanden. Wer mich kennt, weiß dass ich da sehr kritisch bin, hier frage ich mich nur: WARUM?
Hier wären schöne Plastikspritzgussteile das Optimale gewesen, und nicht flache Fotoätzteile. Der geneigte Modellbauer sollte die größeren Griffe am besten durch gebogenen Draht ersetzen.
Die Motorraumgitter sind wirklich superrealistisch ausgeführt und werden später mit sehr schönen Ätzteilgitter verfeinert.

Die einzelnen Schwingarme des Laufwerks befinden sich auf Drehstäben, diese werden in die Unterwanne eingesteckt und verklebt.  Die Erfahrung zeigt, dass sich sich hier eine gute Federung ergibt. Die Laufrollen setzten sich aus den zwei Einzellaufrollen zusammen, welche in der Mitte ein Polycap erhalten. So bleiben auch die Laufrollen beweglich und können zur Bemalung abgenommen werden.

Die Ketten befinden sich an drei eigenen Gussästen. Diese bestehen aus je zwei Bolzen mit angegossenen Endverbindern, welche in die Unterseite der einzelnen Kettenglieder gelegt werden, welche sich in einer Montagehilfe befinden. Dann wird das Oberteil des Kettengliedes mit wenig Klebstoff auf das Unterteil geklebt und die Kette bleibt beweglich. Ein recht einfaches, aber effektives System, jedoch ist sauberes Arbeiten hier Pflicht. Für jede Seite werden Dreiundachtzig Kettenglieder benötigt, somit macht der Kettenbau einen Großteil der Arbeit an diesem Bausatz aus.

Die SLAT Panzerung macht für Plastikspritzguss einen hervorragenden Eindruck. Der Vergleich mit den vorliegenden Fotos zeigt, das diese fast auf dem Punkt ist. Hier geht es nur noch mit Fotoätzteilen feiner.
Die Version aus Plastik lässt sich aber ganz sicher einfacher bauen.

Der Turm wird mit vielen fein detaillierten Anbauteilen verfeinert, und viele spezielle kanadische Anbauteile werten das Modell auf (Dazu mehr in den Bemerkungen).
Die Kommandanten und Ladeschützenluke können geöffnet dargestellt werden, jedoch auch hier am besten mit Figuren, da man ansonsten die fehlende Inneneinrichtung bemerken würde.
Die Luken an sich zeigen an den Innenseiten alle Details, so soll es sein. Alle Optiken, inklusive des PERI R17A2 bestehen aus Klarsichtteilen.
Für die Turmstaukörbe sind hervorragende Fotoätzteile vorhanden, hier braucht man keine aus dem Aftermarket Bereich.

Die Kanone ist für mich ein Highlight, diese bleibt dank der Polycaps in der Höhe beweglich. Das Rohr wird aus Plastikteilen, einem kleinen Fotoätzteil zusammengebaut und einer fein in 3D gedruckten Mündung zusammengesetzt. Das Ergebnis sieht absolut überzeugend aus, zumal der Rauchabsauger eine realistische Oberflächenstruktur aufweist.

Die klar strukturierte Bauanleitung führt in nur fünfunddreißig Schritten zum fertigen Modell und ist nicht überladen.

Als Markierungsvarianten steht ein Fahrzeug zur Auswahl.  

2007/ 2010 Kandahar Provinz/ Afghanistan, 3rd Canadian Division, 1st Canadian Mechanized Brigade Group, Lord Strathcona's Horse (Royal Canadians)


Der Panzer ist in NATO Dreifarbtarn nach Bundeswehr Tarnschema lackiert,  mit der SLAT Panzerung in Sand – der Tarnplan hätte ruhig ausführlicher und klarer dabei sein können.

Die Farbangaben beziehen sich nur auf die Farben und Alterungsmittel von Mr. Color.

Der versierte Modellbauer wird allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.

Noch ein paar Bemerkungen:
Rye Field hat hier ein Fahrzeug rausgebracht, welches so in Afghanistan nicht eingesetzt wurde.
Jedenfalls nicht, wenn man es strickt nach Bauplan baut.
Will man ein frühes Fahrzeug bauen, ist dies am einfachsten. Man sollte das MG-3 nutzen, nicht das GPMG.
Zudem sollten der (im Übrigen hervorragend gestaltete) Waffenkasten auf dem Turmdach entfallen (Bauteile N3 und N2).
Ebenso sollten die in Baustufe 22 zu bauenden Kästen der Klimaanlage nicht verbaut werden.
Schlussendlich darf man den beiliegenden Schirm (Bauteile N1 + N6) nicht verwenden, da dieser originär zur Barracuda Tarnung gehört.

Eine schöne Bilderstrecke befindet sich hier:

https://www.panzer-modell.de/referenz/in_detail/leo2a6m_can/leo2a6m.htm

Sollte man ein spätes Fahrzeug mit all den (bei der frühen Version) weggelassenen Bauteilen bauen wollen, muss man die Barracuda Tarnung entweder selbst gestalten, oder man greift auf ein Zurüstset zurück.
Die Fahrzeuge waren die meiste Zeit MIT der Barracuda Tarnung im Einsatz, so dass hier nur ein Einsatzfenster von mehreren Monaten bleibt.

Mein Fazit:

Ein hervorragender Bausatz, bei dem auf die genutzten Anbauteile geachtet werden sollte

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
5076
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
September 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Rye Field Model
China

ca.60 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Sven Schröder



Fotos:


















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