Romfell Panzerwagen


 

Das Original

Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es eine Zeit der Modernisierung, des Experimentierens und der hastigen Entwicklung auf dem Gebiet aller Arten militärischer Maschinen und Fahrzeugen. So fanden diese Entwicklungen schließlich während des Ersten Weltkriegs ihren größten Ausdruck. 

Eine der Kuriositäten des Österreichisch-Ungarischen Reiches war, dass es viele nützliche und herausragende Ideen gegeben hatte, die zu zukünftigen Erfindungen führten. Leider wurden keine oder nur sehr wenige der Ideen aufgegriffen und dies führte zu einem Mangel an irgendeiner Serienproduktion. Die meisten Entscheidungsträger dieser Zeit bestanden aus rückwärtsgerichteten Menschen, die in traditionellen Ansätzen gefangen waren. 

Auf dem Gebiet der Panzerwagen von Austro Daimler gab es beispielsweise eine vielversprechende Entwicklung. Zu seiner Zeit war dieser weit voraus und technisch hoch entwickelt. Er wurde 1905 erbaut und zeigte seine Fähigkeiten bei vielen Gelegenheiten und bei militärischen Manövern. Trotzdem wurde das vielversprechende Projekt abgelehnt, weil der Kaiser damit nicht zufrieden war. Als es den Offizieren des Oberkommandos und dem Kaiser selbst stolz vorgestellt wurde, scheuten ihre Pferde vor dem lauten Fahrzeug zurück. Der alte Kaiser Franz Joseph wurde sehr empört und erklärte nachdrücklich seinem Gefolge, dass dieses Ding fortan nicht für militärische Zwecke verwendet werden sollte. In vielen Berichten wird dieses Fahrzeug als Quelle für die weitere Entwicklung von Panzerwagen genannt. Im Anschluss daran gab es andere Entwürfe wie den Burstyn-Panzer (1911) und den weniger hoch entwickelten Junovicz-Panzerwagen (1915). Alle traf das gleiche Schicksal, niemals in Serie produziert zu werden. 

Eines der vielversprechendsten Projekte in dieser Zeit war der „RomFell“ von 1915. Hauptmann Branko Romanic, Kommandeur des k.u.k. Kraftfahrersatzdepots hatte zusammen mit Oberleutnant Simon Fellner, Kommandeur der Hauptwerkstätte des Depots, diesen Panzerwagen mit seinem futuristischen Erscheinungsbild als mehr oder weniger private Initiative entwickelt. Ohne offizielle Bezeichnung wurde der Name dieses Fahrzeugs von den Familiennamen Rom + Fell abgeleitet. 

Basierend auf dem Fahrgestell eines zivilen Mercedes-Personenkraftwagens (Reg. Nr. A VI 865) sollte ein schnelles, wendiges Fahrzeug mit guter Anhängelast entworfen werden, das die Besatzung und die Ausrüstung vollständig vor Standard-Infanteriegeschossen schützen sollte.

Der Rahmen, die Querverbindungen, die Blattfedern, die Befestigungsaufhängungen und andere Teile des ursprünglichen Fahrgestells wurden verstärkt, um den Anforderungen des zukünftigen Gewichts der gepanzerten Karosserie gerecht zu werden. Der Motor selbst mit 88 PS blieb mit Ausnahme des Zündsystems weitgehend unverändert. Das Auto war kettengetrieben und mit einer Kulissenschaltung, die 4 Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang vorsah, ausgestattet. Das Auto war mit 2 verschiedenen Kettenrädern ausgestattet, die eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h auf Straßen mit dem größeren Rad und 55 km/h auf Straßen mit dem kleineren Rad ermöglichten. 

Für die Panzerung der Karosserie wurden Chrom-Nickel-Stahlplatten mit unterschiedlichen Dicken verwendet: 6,5 - 7 mm für die Seitenplatten und die vertikalen Teile des Turmes, 4,5 - 5 mm für weniger wichtige Teile des Fahrgestells und 2 - 2,5 mm für das Dach und andere horizontale Teile. Die Hauptidee des Designs war, dass es für Kugeln fast unmöglich sein sollte, rechtwinklig auf die Oberfläche des Autos zu treffen. Die Dicke der Panzerung wurde als ausreichend berechnet, um Munition des 8 mm Mannlicher-Gewehrs (https://de.wikipedia.org/wiki/8_%C3%97_50_mm_R_Mannlicher)  in einer Entfernung von über 110 m abzuhalten und Schutz gegen die stromlinienförmige deutsche S-Patrone (https://de.wikipedia.org/wiki/7,92_%C3%97_57_mm) in einer Entfernung von über 300 m zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk wurde auf den Kühler des Fahrzeugs als empfindlichen Bereich gelegt, dieser wurde mit einem komplexen gepanzerten Verschluss geschützt. Bei Verwendung von Klappluken mit Sichtöffnungen hatten der Fahrer und der Beifahrer eine gute Sicht. An den Seiten des Autos befanden sich Pistolen- / Sichtöffnungen, drei auf der linken Seite und zwei auf der rechten Seite. Es gab drei Lampen für die Innenbeleuchtung, zwei Scheinwerfer und einen Zeiss Acetylen-Suchscheinwerfer (Funktion siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Karbidlampe). Die Gesamtkraftstoffkapazität von 170 Litern wurde in 5 verschiedenen Tanks gelagert, sodass noch genügend Kraftstoff zur Verfügung stand, wenn ein Tank durchschossen oder beschädigt wurde. Die originalen Holzspeichenräder wurden durch 5 mm Stahlplatten geschützt. Die durchschnittliche Reichweite betrug je nach Geschwindigkeit und Gelände etwa 300 km oder 10 Betriebsstunden. 

Ein Schwarzlose M7-Maschinengewehr konnte im vollständig drehbaren Turm um 30 Grad nach unten und um 45 Grad nach oben geschwenkt werden. Für Flugabwehrgeschütze musste eine spezielle Halterung befestigt werden, die im Auto verstaut wurde. 

Offiziell war das Fahrzeug mit 20.000 Schuss Munition für das Maschinengewehr ausgestattet, von denen jedoch nur 8.000 Schuss im Auto selbst aufbewahrt wurden. Die Reserve sollte in einem separaten Anhänger transportiert werden. Es gibt einen Hinweis auf eine mögliche Installation von Funkgeräten im Auto, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass diese jemals eingebaut wurden. Eine vierköpfige Besatzung bediente das Auto, nämlich der Kommandant, der Fahrer und zwei Schützen. 

Das Auto wurde erstmals im Sommer 1915 in den Militärakten aufgenommen. Die Inspektion wurde von Oberleutnant Erich Kurzel Edler von Runtscheiner, technischer Berater der Abteilung 5/M des Kriegsministeriums, durchgeführt. Er war sehr zufrieden mit dem RomFell, der eine hohe Verwendbarkeit für militärische Zwecke mit modernster technischer Anordnung und Verarbeitung aufwies. In diesem Bericht wurde erwähnt, dass ein zweirädriger Anhänger mit Munition, Ersatzteilen und Werkzeugen mit dem Auto geliefert wurde. Das Design des Anhängers war so, dass die Räder und viele andere Teile bei Bedarf als Ersatzteile für das Auto verwendet werden konnten. 

Unglücklicherweise gibt es nicht zu viele Informationen über das Auto zu militärischen Einsätzen oder in Aktion auf den Schlachtfeldern. Ausgestattet mit seiner Besatzung, zwei Maschinengewehren und dem Anhänger und unter dem Kommando von Oblt.a.D. Ludwig von Rakosy, wurde das Auto am 11. Oktober 1915 der 7. Armee übergeben. Das XIII. Korps der 7. Armee berichtete später, dass der RomFell Ende Oktober 1915 während der Kämpfe nicht im Einsatz war. Es wurde erwähnt, dass der Anhänger zu klein war, um das Auto unter Kampfbedingungen erfolgreich zu unterstützen und wurde der Anhänger durch einen leichten Lastwagen ersetzt.

In den folgenden 11 Monaten gab es wenig Einsätze. Schließlich wurde nach der Verteidigung der Brussilow-Offensive am 11. August 1916 der RomFell in einem abgenutzten Zustand zusammen mit dem unterstützenden Lastwagen zurückgezogen. Mit Unterstützung der Kraftwagenwerkstätte Nr. 36 des Etappengruppenkommandos 9 in Stryj wurde der RomFell mit der Militärregistrierung Nr. KN 5965 ausgestattet.

Nach Reparaturen wurde der RomFell als leichte mobile Reserve für die Küstenverteidigung der 5. Armee in der Region Triest zugeteilt. Der Panzerwagen kam am 18. Juni 1917 mit dem Zug in Ljubljana (Laibach) an. Von dort wurde er von Zgf. Johann Amann nach Triest gefahren und zurück wurde es mit einer Besatzung zum Feldautopark Nr.1 in Udine verlegt. Es wurde berichtet, dass das ursprüngliche, völlig abgenutzte Mercedes-Chassis durch das Chassis eines erbeuteten Fiat-Lastwagens mit der Nummer KN 8428 ersetzt wurde. 

In einigen Literaturstellen wird vermutet, dass es zwei Panzerwagen von RomFell gegeben hat. Offizielle Berichte erwähnen nichts über ein zweites Auto und die Schlussfolgerung der Autorin ist, dass es immer nur eine Karosserie gab, aber mit zwei verschiedenen Fahrgestellen. 

(Übersetzung des Begleittextes aus dem Englischen, mit freundlicher Genehmigung der Firma Copperstatemodels. Mein zusätzlicher Dank gilt Chloe Plattner, deren umfangreiche Recherchen dieses Modell erst ermöglicht haben und mir im Rahmen der Fürstenfelder Modellbautage 2020 zusätzliche nützliche Infos zum Original gab.)

Der Bausatz

2019 brachte die mir bis dato unbekannte Firma Copperstatemodels aus Lettland einen Bausatz dieses Unikats heraus. Für mich, der ein Faible für Exoten hat, war der Kauf ein absolutes Muss. 

Öffnet man die Schachtel, kommt ein weiterer Deckel mit einer ansprechenden Grafik des Modells zum Vorschein, bevor der eigentliche Inhalt seine Überraschungen preisgibt. 

Die Bauanleitung ist der Hammer, diese hat die Aufmachung einer Dienstvorschrift. Neben einer ausführlichen Geschichte dieses Fahrzeugs, für die sich Frau Chloe Plattner verantwortlich zeigte (siehe oben), führt diese auf insgesamt 35 Baustufen zum fertigen Modell. Gut fand ich die empfohlene Farbgebung des Motors, gewünscht hätte ich mir diese aber auch für die anderen Baustufen. Lediglich am Schluss werden die beiden möglichen Varianten kurz aufgezeigt. 

Das Modell besteht aus vier Gussästen aus grauem Plastik und einem Gussast mit wunderbaren Klarsichtteilen, weiterhin sind sowohl ein Decalsatz von Cartograf als auch bei der abschließenden Farbgebung eine dem Maßstab entsprechende Darstellung der Eisernen Kreuze zum Erstellen eigener Maskierfolien beinhaltet. 

Dies ist aus meiner Sicht für Nachahmer durchaus zu empfehlen.

Sinkstellen sind leicht zu verspachteln und zu verschleifen, ohne dass die Detailierung darunter leiden muss. Vereinzelt war an den Gussästen leichte Fischhäute, die jedoch mit einem scharfen Bastelmesser und Schleifpads leicht zu entfernen waren.


Der Bau

Die ersten beiden Baustufen behandeln den Rahmen mit bereits angegossener hinterer Achse, in die der untere Getriebeblock, die Kardanwelle mit Schwungscheibe und das Lenkgetriebe montiert werden. 

Die dritte kümmert sich anschließend um den sehr detaillierten Motor, der geradezu nach einer Verfeinerung in Form von Zündleitungen schreit. Hierzu möchte ich auf das zweite Video (faszinierend von Tom Grigat produziert) verweisen, in dem diese Verfeinerung dargestellt wird. 

Ich habe dazu 8 Stränge aus 0,3 mm starken Kupferdraht mit einer auf ca. 1 mm Breite zugeschnitten Folie einer Sektflasche umwickelt und mit Sekundenkleber fixiert. Dieses Konstrukt wurde dann zwischen den beiden Motorblöcken nach oben geführt und auf den oben angegossenen Zündkerzen mit dünnflüssigem Sekundenkleber fixiert.

Da hier aufgrund der Dicke kein Bohren möglich war, kostete mich das einige Geduld, bis alles zufriedenstellend an Ort und Stelle montiert war. 

Nachträglich gesehen hätte ich die am Motorblock befindlichen Rohrleitungen erst danach montieren sollen, so hat es mich leider einige Zeit und Nerven gekostet. 

In Baustufe 4 wird laut Anleitung der Motor auf den Getriebeblock geklebt, ich habe mir dies jedoch für später aufgehoben, da ich ansonsten mit der Bemalung Probleme gehabt hätte. 

Weiter geht es in den Stufen 5, 6, 8 und 9 mit der unteren Bodenplatte B 1, hier habe ich neben den Bauteilen A 10, A 12, B 27, BA 28, B 39, B 40, C 1 und A 10 die beiden rückwärtigen Wände B 7 und B 8 sowie die hintere Dachplatte A 6 montiert. Die Stufe 7 kommt später dran. Sauberes Verkleben vorausgesetzt passen die Teile lückenlos zusammen und es werden die feinen Nietenreihen nicht durch mögliche Spachtel- und Schleifmaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen. 

Die beiden Seitenwände A 2 und A 15 in Stufe 7 montierte ich später bei den Stufen 12 – 16 

In der Stufe 10 hat man die Möglichkeit, eine mögliche Stahlplatte unten am Kühler A 13/A 14 zu montieren, diese habe ich jedoch weggelassen. 

Die bereits erwähnten Teile A 2 und A 15 fasste ich mit den Teilen A 8, A 9, A 3 und C 15 zu einem weiteren Block zusammen. 

Das Suchlicht C 9 ließ ich vorerst weg, dieses kommt am Schluss zusammen mit dem Klarsichtteil G 1 in die in den gerade genannten Baustufen eingebaute Halterung B 16. 

Die einzelnen Klappen in der der Stufe 17 habe ich mit den Verschlüssen D 1 versehen, jedoch bis auf die Teile B 18 und B 19 vorerst beiseitegelegt. 

Ebenso verfuhr ich in den nächsten Stufen mit den Bauteilen C 17, B 9 und C 6, die vorderen und hinteren Blattfedern, das Heckgetriebe ebenso wie die vordere und hintere Achse nebst Platte C 21 verklebte ich. 

Die unteren beiden Seitenschürzen baute ich komplett incl. Schalldämpfer zusammen, montierte diese jedoch noch nicht am Rahmen. Die Reifen sind schnell zusammengebaut, das nächste Mal würde ich diese jedoch vorher lackieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Kettenantrieb. 

Zum Abschluss kommt neben dem Turm auch das MG an die Reihe. Um hier etwas mehr Detaillierung zu bekommen schnitt ich das Rohrendstück weg und verklebte stattdessen eine 0,8 mm Kanüle, die dadurch eine tolle Mündungsöffnung darstellt. Der Turm stellt auch keine besondere Herausforderung dar, da ich jedoch die Turmluke ursprünglich offen gestalten wollte, kam ich an den Innenseiten an Spachtel- und Schleifarbeiten leider nicht herum (Im Nachhinein gesehen hätte ich mir das aber sparen können). 

Den Abschluss bildeten noch die beiden vorderen Scheinwerfer. Hier habe ich das innere in AMIG 195 Silver ausgemalt und in die Klarsichtteile G 2 einen kleinen Tropfen gelb gegeben, der nach dem Zusammenbau die Leuchtmittel gut darstellt.


Bemalung/Alterung

Da nur wenige Fotos des Fahrzeugs existieren, lässt sich die genaue Farbgestaltung leider nicht bis ins letzte Detail klären. 

Ist es für den Motorblock an noch existierenden Oldtimern noch verhältnismäßig leicht übertragbar, wird es vor allem bei der Innenraumgestaltung fast unmöglich. Hier orientierte ich mich an Panzerfahrzeugen aus dieser Zeit, zum Beispiel am A7V. 

Ich habe das Modell in einzelne Baugruppen aufgeteilt, um mir die Bemalung zu erleichtern. Den Innenraum habe ich mit weißem One-Shot-Primer von Ammo of Mig grundiert, den Rest mit dem schwarzen. 

Wie bereits erwähnt, gibt es für die Farbgestaltung des Motors bei Baustufe 3 ein farbiges 3D-Bild, das die Bemalung des Motorblocks deutlich erleichtert. Hierzu verwendete ich AMIG 194 Silver, 199 Copper, 197 Brass und 032 Satin Black. Der Kühler bekam AMIG 191 Steel, den Kühlwassereinfüllstutzen gestaltete ich AMIG 197 Brass. 

Das Schwungrad, den unteren Motorblock und das hintere Getriebe wurden mit 191 Steel farbig gestaltet, ein dunkelbraunes Wash sorgte für etwas Auflockerung. 

Die Trennwand zum Fahrgastraum gestaltete ich auf beiden Seiten mit AMIG 050 Matt White, die angegossenen Leitungen und Instrumente bemalte ich vorsichtig mit einem schwarzen Fineliner. Als kleinen Farbklecks bemalte ich das Tachogehäuse motorseitig mit 197 Brass. 

Im Fahrgastraum bemalte ich den Fahrersitz und den Hocker daneben in AMIG 085 Nato Brown, das Lenkradinnere 191 Steel und den -ring 032 Satin Black. Die Handbremse und den Ganghebel, der am fertigen Modell leider nicht mehr gut erkennbar ist, bekam ebenfalls einen Anstrich in 191 Steel. 

Um Gebrauchsspuren darzustellen, bekam der Boden und die hintere Wand des Fahrgastraums ein dunkelbraunes Wash, die Einstiegsstellen alterte ich zusätzlich mit unterschiedlichen erdfarbenen Pigmenten. 

Das MG wurde AMIG 045 Gun Metal lackiert, der Hocker bekam ebenso die anderen Sitze einen lederbraunen Anstrich in 085 Nato Brown. 

Weiter ging es mit der äußeren Farbgebung. 

Da ich die Seitenteile mit dem Dach, der Frontplatte und dem Kühlerschutz separat zusammengebaut hatte, fielen die Maskierarbeiten deutlich einfacher aus. 

Ich montierte die seitlichen Zustiegsklappen vorläufig von innen mit Maskiertape, um das spätere Absetzen mit Weiß als Grundlage für die eisernen Kreuze zu erleichtern. 

Als erstes gestaltete ich die seitlichen Wände mit AMIG 096 Matt Black, anschließend maskierte ich die Bereiche, auf die die eisernen Kreuze kommen und bemalte diese dann in 050 Matt White. Nach Trocknung klebte ich den oberen und unteren Rand mit Tape ab und sprühte Tamiya XF 65 Field Grey auf die oberen Bereiche. Um für etwas Auflockerung zu sorgen mischte ich anschließend etwas Weiß in die Grundfarbe und hellte vor allem die inneren Bereiche etwas auf. 

Das Gleiche passierte mit den Rädern, deren Gummiwulst ich mit AMIG 033 Rubber & Tires darstellte. Den Kettenantrieb für die hinteren Räder lackierte ich in 045 Gun Metal und akzentuierte ihn mit einem dunklen Wash, da man am fertigen Modell leider nicht mehr viel davon sieht. 

Den Rahmen des Fahrgestells gestaltete ich ebenfalls mit Tamiya XF 65 Field Grey genauso wie die unteren Panzerschürzen. 

Den Bereich des Kühlers maskierte ich, um hier wie bereits an den Seiten geschehen Weiß als Grundlage für das vordere Eiserne Kreuz aufzubringen. 

Den Auspufftopf lackierte ich in AMIG 191 Steel und verpasste ihm ein intensives Wash mit 1004 Light Rust Wash. Leider sieht man am fertigen Modell nicht mehr viel davon. 

Nach dem Aufbringen der eisernen Kreuze erfolgte eine Versiegelung mit Tamiya X 22 Glossy, nach guter Durchtrocknung ging es dann an die Alterung. 

Um die wunderbar gestaltete Vernietung hervorzuheben, bekamen diese ein Pinwash mit dunkler Farbe. 

Aufwändiger gestaltete ich den unteren Bereich der Wanne, wobei ich als Erstes die neuen Oilbrusher von AMIG ausprobierte. Ein Auftrag mit 3523 Dusty Earth an den entsprechenden seitlichen Stellen bot eine gute Grundlage. Weiter ging es mit 1402 Fresh Mud, um das Ganze aufzulockern. Den Schluss bildeten Spritzer mit 1701 Thick Soil, 1751 Dry Steppe und 1754 Dump Earth, um dem Ganzen den letzten Schliff zu verleihen. 

Eine Übernebelung mit Tamiya XF 86 Flat Clear beendete diesen Teil.


Fazit

Copperstatemodels hat mit diesem Modell ein wunderbares Modell eines wenig beachteten Fahrzeugs aus den Jahren vor dem ersten Weltkrieg herausgebracht und den damaligen durchaus innovativen Entwicklern, die leider zu wenig beachtet wurden, ein Denkmal gesetzt. 

Von diesem Hersteller sind mittlerweile vier weitere Modelle, zum einen ein britischer Lancaster Armored Car, eine Russische Variante des Lancaster, ein italienischer Lancia Armoured Car 1ZM und ein belgischer Minerva Armoured Car erhältlich, Ätzteile gibt es separat. 

Ebenso ist laut Chloe Plattner von der Wiener Modellbau Manufactur der passende Anhänger in Resin aktuell in Planung.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 03/2020 Stephan Kraus

6034 Leser dieses Bauberichts seit dem 16.03.2020

zurück zur Übersicht