Diorama "Die Panne"
Frank Wetekam


Winter 1944. Ein kalter Morgen, in der Nacht hat es geschneit. Eine kleine Gruppe deutscher Landser passiert einen M10, der am Vortag aufgrund eines Motorschadens liegengeblieben ist. Die Besatzung mußte fluchtartig den Panzer verlassen, weil sich der Feind näherte. Es blieb keine Zeit das Fahrzeug zu sprengen.

Die Modelle:
- M10 Duckbill Tank Destroyer -späte Ausführung- 1:35 von Academy, Artikel Nummer 1397
- German Infantry, HG Division (Anzio 1944) 1:35 von Dragon, Artikel Nummer 6158
- Barricade Set "Tschechen Igel" 1:35 von Tamiya, Artikel Nummer 35027*500

Das Fahrzeug:
Das  Fahrzeug wurde Out of the Box gebaut. Aufgrund der ausgezeichneten Detaillierung kein Problem.
Zur Bemalung - da ein erster Versuch aufgrund silbernder Decals nicht erfolgreich war, beschreibe ich nun alle Vorgänge des Außenanstrichs.
Zuerst wurde das Modell rostfarben grundiert. Dann wurde olivgrün aufgetragen. Nachdem die Grundfarbe getrocknet war wurde es stellenweise aufgehellt. Danach Überlackieren mit glänzendem Klarlack. Decals wurden aufgeklebt, dann nochmals glänzender Klarlack über die Decals.
Nach 24 Stunden Trockenzeit kam ein Washing mit Ölfarben und zwar folgendermaßen: mit einem Zahnstocher wurden auf dem gesamten Modell Farbpunkte in umbra, weiß und ocker verteilt. Diese wurden mit einem breiten Pinsel und Verdünnung auf dem Modell vermischt und verteilt und danach in die Vertiefungen gewaschen. Überflüssige Farbe wurde mit Verdünner heruntergewaschen, bzw. abgetupft. Nach dem Trocknen kam ein Drybrushing der erhabenen Strukturen. Nach dem Trocknen matter Klarlack.
Nach dieser Behandlung kam leider die Ernüchterung, da die Decals leider silberten. Ich scheine das Problem nicht alleine gehabt zu haben - die Abbildungen von Academy sehen genauso aus.
Beim Bau des Dioramas kam ich auf die Idee, das Fahrzeug auf Winter umzustellen, daher jetzt die Fortsetzung des Anstrichs:
Die Wintertarnung erfolgte mit Ölfarben. Zuerst erfolgte ein unregelmäßiger Farbauftrag in weiß mit relativ trockenem Pinsel.Danach wurde die Farbe mit wenig Verdünner auf der Oberfläche verdünnt und verteilt. dann mit einem nichtfasernden Tuch abgetupft, sodaß stellenweise die Grundfarbe durchschimmert. Überlackieren nach dem vollständigen Durchtrocknen mit glänzendem Klarlack. Danach Washing mit Ölfarbe umbra gebrannt. Nach dem Trocknen erfolgte ein Detailwashing. Danach Trockenmalen der Details. Zuletzt ein Überlackieren mit mattem Klarlack. Auf den feuchten Klarlack wurde stellenweise Backpulver gestreut, um Schnee zu simulieren. Aus diesem Grunde erfolgten auch einige "Stippser" mit weiß aus dem Tamiya Weathering Programm.
Das war der Außenanstrich.
Die Innenlackierung will ich nicht so ausführlich beschreiben nur so viel. In der Wanne sowohl im Kampf- wie im Motorraum erfolgte ein Anstrich in weiß mit schwarzem Washing. Dazu ein dezentes Drybrushing. Der Turm ist innen in oliv, das Geschütz in Geschützgrau, ebenfalls mit Washing und Drybrushing.

Das Diorama:
Das Diorama wurde hauptsächlich mit Zucker erstellt. Dafür wurde zuerst der Zucker auf der Grundplatte verteilt. Danach wurde der Panzer eingedrückt, um zu sehen, wie er später steht. Jetzt wurde mit einer Pipette vorsichtig Wasser auf den Zucker geträufelt. Der Zucker saugt sich recht schnell voll. Je nach gewünschter Oberfläche mehr oder weniger Wasser nehmen. Nachdem der Zucker eine festere Konsistenz hatte, wurde die Oberfläche erdfarben (Revell Aquacolor)  gestrichen.
(bitte Bild Dioramabau mit Zucker einfügen)
Darauf wurde im nassen Zustand Streumaterial Schotter Spur N und feiner Sand gestreut. Nachdem dies fast trocken war, wurden die Spuren des Panzers nochmals mit Zucker gestreut und mit stark wasserverdünnter brauner Farbe (Revell Aquacolor) benetzt.
Der Panzer wurde aufgedrückt und fixiert. Ich habe ihn mit einer Schraube auf dem Dio festgeschraubt. Nachdem  die Konsistenz fester wird, wird das Modell heruntergenommen. Es darf noch nicht festkleben. Wenn das Dio komplett durchgetrocknet ist beginnt man mit dem Streumaterial. Ich habe zum fixieren Sprühkleber benutzt. Auf die Sprühkleberschicht wird Gras mit der  Streugrasdose von Noch aufgetragen. Das Gras lädt sich statisch auf und bleibt daher aufrecht stehen (Sieht man auf der Großaufnahme der Figuren hinter dem Panzer ganz gut).
(evtl. Bild 6 einfügen)
In das Gras wird Flockage (Schaumstoff-Flocken) eingedrückt, um Unkraut zu simulieren. Danach werden niedriger Pflanzenwuchs und Büsche mit Meerschaumästchen gesetzt. Stellenweise werden Grasbüschel (Borsten oder Schilf von Noch) gesetzt. Ich habe dafür den Schilf von Noch genommen, den aber gekürzt. Falls der Kleber dafür nicht reicht ein paar Sprüher des Kleber setzen (aufgepasst...nie zu viel!!) und die Büschel hineindrücken. Jetzt wird das Streumaterial mit der Airbrush noch leicht eingefärbt, da es zu sommerlich leuchtet. Dazu nehme ich Revell Aquacolor khakibraun.
Jetzt kommt der Winter!
Zuerst nebelte ich das Dio dezent mit der Airbrush mit weiß über. Dann leichtes Einsprühen mit Sprühkleber. Danach leerte ich ein wenig Backpulver auf ein DIN A 4 Blatt Papier und ließ es über den Rand mit zittrigen Bewegungen (in meinem Alter kein Problem ;-)) auf das Dio schneien. Dies nach eigenem Ermessen....vielleicht will man ja nur ganz wenig Schnee. So, das hält natürlich noch nicht richt, daher habe ich das Ganze nunächst mit Haarspray fixiert. Danach erfolgte ein Überlackieren mit mattem Klarlack. Wichtig: in mehreren dünnen Schichten, es soll das Backpulver fixieren und versiegeln, auf keinen Fall aber naß werden lassen, sonst ist die Torte geglückt, das Dio weniger. Jetzt wird noch das Fahrzeug verschraubt oder verklebt und wieder sind wir einen Schritt weiter.

Die Figuren:
Nach dem Zusammenbau ohne Kopf (den später) habe ich die Figuren in staubgrau mit der Airbrush gespritzt. Danach erfolgte ein Washing in panzergrau bei sofortigem Abtupfen der oberen Strukturen. Dies evtl. mehrmals wiederholen, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.Die Tarnjacken habe ich mit einem graugrünen grundton gestrichen. Darauf kamen Flecken in lederbraun und bronzegrün. Dies kam den Bildern im Internet am nächsten. Danach ein Drybrushing der Strukturen mit einem erhellten staubgrau.
Die Gesichter habe ich zuerst in Hautfarbe gestrichen und dann ein Washing in hautfarbe mit braun gemischt. Dies sofort wieder abgetupft. Den Vorgang mehrmals wiederholt, bis der gewünschte Effekt erreicht war. Augen male ich nicht - da kriege ich nur eine unnatürlich schielende Fratze hin, ist auch nicht unbedingt nötig.
Das Koppel und Koppeltragegestell in Lederbraun angemalt, ebenfalls die Stiefel. Washing in schwarz. Brotbeutel und Essgeschirr in staubgrau gemalt, Washing mit schwarz. danach Drybrushing. Die Gewehre zuerst in eisenfarben bemalt. Dann Washing mit schwarz. Die Holzteile in Lederbraun bemalt. Im feuchten Zustand mit holzfarben bemalt. Dies abgetupft. So oft wiederholt bis ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis erreicht war.






© 11/2009 Frank Wetekam