IDF Special

Israel ist ein faszinierendes Land und definitiv eine (oder mehrere) Reise(n) wert!

Unzählige (touristische-) Sehenswürdigkeiten und viel „anfassbare“ Geschichte erwarten den Besucher. Von den biblischen Schauplätzen u.a. Jerusalem bis zum Schauplatz der großen Panzerschlacht im Yom-Kippur-Krieg 1973, dem „Tal der Tränen“ auf den Golanhöhen.

Dies alles auf engstem Raum (Israel ist ein beinahe erschreckend kleines, beinahe„winziges“ Land!) aber mit unglaublich vielen freundlichen und netten Menschen.

Kulinarisch ist das Land eine wahre Entdeckung, und eine größere Vielfalt an wirklich guten Restaurants und frischem Obst & Gemüse und Gewürzen aus aller Herren Länder habe ich noch nicht gesehen!

Einmal vor Ort, erkennt man aber auch, das gerade unsere Medien leider ein oft viel zu negatives Bild dieser, zugegebenermaßen arg konfliktgeladenen Landschaft zeichnen bzw. voreingenommen und eher „einseitig“ berichten. Im Gespräch mit Israelis und Arabern kann man viel dazulernen! 

Von jeher von den biblischen Geschichten fasziniert, sollte aber auch die jüngere Geschichte des Staates Israels auf den Reisen „entdeckt“ werden, und so war es möglich, trotz der bestehenden Sicherheitsbestimmungen, etwas über die heutigen israelischen Verteidigungsstreitkräfte zu erfahren sowie auch an dem einen oder anderen „Tag der offenen Tür“ die „IDF“ etwas „näher“ kennenzulernen. Wer weiß schon z.B. das auch israelische Araber und Drusen (die nicht Palästinenser genannt werden wollen!) in der IDF dienen und sehr stolz darauf sind?

Natürlich waren diese Tage auch als Modellbauer (von IDF Fahrzeugen) gerade zu eine Fundgrube an Inspiration.

Zugegebenermaßen hätte ich sehr gerne noch etwas mehr Detailaufnahmen von dem einen oder anderen Fahrzeug gemacht, was aber (verständlicherweise) nicht immer ging!Aber auch so finden sich nun passend zu einigen der neuen IDF Bausätzen u.a. von Academy, MENG Models und Hobby Boss nun eine Auswahl meiner Fotos in diesem „Spezial“.

Viel Spaß!  

An dieser Stelle auch ein ganz besonderen Dank an die Mannschaften und Offiziere der IDF, die es erlaubten, dann doch einige Fotos machen zu dürfen, was überhaupt nicht selbstverständlich ist.

Vielen Dank! „Toda Raba“ & Shalom!

D9R Doobi

2 D9R Fahrzeuge der israelischen Pioniertruppen warten auf einem Übungsgelände auf ihren Einsatz. Geübt wird standartmäßig der "Kampf der verbundenen Waffen (Also das Zusammenspiel von Kampfpanzern, Pionieren, Infanterie und Luftwaffe.)
Der gepanzerte IDF D9R Bulldozer spielt dabei eine feste Rolle, egal in welchem Übungsszenario.

3 D9R Bulldozer der IDF nahe der Grenzen zum Gazastreifen.
Bemerkenswert das eine Version über die ungepanzerte Hydraulik verfügt (ganz linkes Fahrzeug vom Betrachter aus gesehen).
Kurz nach der Aufnahme wurden am ganz rechten Fahrzeug am Fahrerstand bzw. Führerhaus oben seitlich 2x 6er Nebelwerfer installiert, die dafür vorgesehenen Befestigungspunkte sind bereits erkennbar.
Ebenso wurde "für den Einsatz" das obere MG mit Halterung installiert.

Im Hintergrund ist gerade noch ein M113 "Nagman" erkennbar.

Merkava 2 / 3

Auf dem Fotos sind zwei Merkava 2 B (Bet) während der Wartung erkennbar, beim vorderen Fahrzeug ist der Motor ausgebaut und wird überholt. Das Foto erlaubt einen schönen Blick auf die, bereits kampfwertgesteigerte Variante der Bordkanone, welche auch Panzerabwehrraketen abschießen kann. (erkennbar an der "späten" Rohrwiege mit der direkt über der BK angebrachten Zusatzpanzerung am Turmansatz).

Eine weitere Nahaufnahme vom Merkava Mk.2 Bet "Barak". Sehr schön sichtbar die Bordkanone die auch über ein 0,50cal MG auf der BK verfügt. Ebenfalls gut erkennbar die flache, kantige Turmform des Merkava 2, mit der Turmzusatzpanzerung auf dem Dach und den Seiten. Beachte die Materialstärke. Auch gut erkennbar, die leeren "Nebelwurfbecher" an den Turmseiten.

Schöner Blick auf die rechte Fahrzeugseite eines Merkava Mk 2 Bet. Die Kennung ist "Aleph 2", also 1. Kompanie, 2.Fahrzeug. Dieses Fahrzeug wurde 2005 an der Grenzen zum Gaza-Streifen eingesetzt. Im Einsatz werden alle Staukästen (Turm / Wannenheck) geleert, um die Brandgefahr zu minimieren. Beachte das 0,50cal MG auf der BK.

Zwei Merkava Mk 2 Bet trainieren den scharfen Schuß, sowohl im Stand als auch während der Fahrt. Bemerkenswert ist die starke Staubentwicklung, welche in Wüstenregionen ganz besondere Herausforderungen an Crew und Wartungs-/Instandsetzung setzen. Eine gute Wartung macht den Unterschied. Der vordere Panzer trägt die Kennung "Bet 1", sprich 2. Kompanie, 1.Fahrzeug.

Blick auf den Merkava 2 B "Barak" (siehe Turmstaukorb) nach einer Übungswoche in der Instandsetzung/ Wartung.Ebenfalls erkennbar der Motor eines anderen Merkava 2s, der bereits überholt wurde und nun darauf wartet erneut eingebaut zu werden. Gute Wartungsteams benötigen weniger als 30 Minuten hierfür. Die IDF schont ihre Fahrzeuge wenig, wenn es um gefechtsmäßige Übungen geht. Die Fahrzeuge werden aber erstklassig gewartet und bei Bedarf repariert. Rost ist hier so gut wie gar nicht zu finden.

Ein Merkava 2 Bet mit dem Fahrzeugnamen "Barak" (hebräisch für Blitz). Wie bei einigen Fahrzeugen der IDF werden diese "Spitznamen" auf dünnes Holz oder fester Plane aufgemalt und dann am Turmstaukorb (Hinten) angebracht. Seitlich sind die Markierungen mit dem hebr. Buchstaben "G=Gimel" angebracht.(C-Kompanie) Interessante Details am Fahrzeug u.a. die weit verbreitete Mischung von verschiedenen Laufrollentypen (mit/ohne Gummierung, reine Stahllaufrollen) am Panzer und die Verwendung des eher seltenen "Batash" Gleiskettentyps. Insgesamt ein schöner Blick auf den Merkava 2 B während einer Übungswoche, erkennbar an den gut "gefüllten" Staukörben am Fahrzeugheck und dem Turmstaukorb.

Ein sehr schöner Blick auf das Heck eines Merkava Mk.3D. Man beachte die ans Gelände angepasste teils stark eingefederten Laufrollen(Hinweis auf die gute Geländegängigkeit!), sowie die Versions-spezifischen Mk.3D Gleisketten. Gut zu erkennen sind viele Details, wie z.B. die einzigartige Turmform mit der Zusatzpanzerung der 3D Variante, die Staukörbe mit Fahrzeugmarkierung "Bet 3 (B3)" und der guten Sicht auf die Merkava-typische Heckaus-/einstiegsklappe. Man beachte auch die sehr gepflegte Erscheinung des Merkava, was auch daher kommt, dass alle IDF Fahrzeuge in sehr regelmäßigen Abständen im Depot quasi wieder auf Auslieferungsstand "wie Neu" gebracht werden (incl.frischer Lackierung).

Schöne Detailaufnahme eines Merkava Mk.3D (frühe Ausführung). Besonders gut lässt sich der Anti-Rutschbelag erkennen, der an diesem Fahrzeug eher moderater Ausprägung ist. Andere Fahrzeuge weisen teilweise eine noch"rauhere" Ausführung auf.

Achzarit

Das Foto erlaubt einen schönen Blick auf die Fahrzeugfront eines (unbewaffneten) IDF Achzarit. Die Laufrollen & Gleisketten stammen eindeutig vom T-55, aber sonst ist kaum noch etwas von der Fahrzeugbasis erkennbar. Interessant die provisorische "Sandsackpanzerung" und das Fehlen der hinteren TOGA Zusatzpanzerung am Heck. Im Vergleich zum im Hintergrund parkenden Merkava 2D fällt die Farbe des Fahrzeugs auf, was aber lediglich auf die Sand- und Staub-ablagerungen am Panzer zurückzuführen ist, und nicht auf eine unterschiedliche Grundfarbe hindeutet.

Ein Merkava Mk.2 Bet in der "LIC" Variante wird von 2 Achzarit im Hintergrund flankiert. Die Fahrzeuge werden für den Kampf gegen Islamische Terroristen bzw. deren Raketenabschußrampen aus Gaza vorbereitet, der linke Achzarit ist schon mit der gepanzerten "Zusatzkuppel" des Kommandanten ausgestattet und verfügt über zusätzliche Funkausstattung (ist aber keine Command Variante!). Im Einsatz begleiten mehrere Kampfpanzer und mehrere D9R Bulldozer die Infanterie, welche dann im bebauten Gebiet aus der großen Heckklappe des Achzarit ausbootet. IDF M113 (selbst die mit Zusatzpanzerung) werden schon länger ausschließlich nur für weniger gefährliche Einsatzorte benutzt.

Ein Blick auf einen Achzarit in der "Command" Variante, erkennbar an den zusätzlichen Antennen am Fahrzeug, und besonders an der großen "r-Antenne", welche kurz vor dem Motorraum und auf dem Wannendeck angebracht ist. Hier teilweise durch das OWS, also die fernbedienbare Waffenstation, verdeckt. Das Fahrzeug ist ebenfalls mit einer frühen gepanzerten Kommandantenkuppel "Aquarium" ausgestattet. Es handelt sich um ein Achzarit Mk.2 Fahrzeug, bereit mit Centurion Laufrollen umgerüstet und mit 850 PS Motor. Im Hintergrund weitere Achzarit erkennbar, sowie ein Teil eines IDF D9R Bulldozers. Die "Nebelwurfkanister" (vorne links/rechts) mit je 2x6 Nebelwurfgranaten, sind noch nicht am Fahrzeug angebracht, und werden oft erst kurz vor dem Einsatz angebracht.

Zwei Achzarit der Givati Brigade warten am Rande des Gaza Streifens auf ihren Einsatz im Anti-Terror Kampf. Links (vom Betrachter aus gesehen) stehen schon die (frühen) gepanzerten Kommandantenkuppeln zur Einrüstung bereit. Beim linken Fahrzeug handelt es sich um einen, der sehr seltenen frühen Achzarit Mk.1 (noch mit dem schwachen 650 PS Motor). Dies wird durch die genietete Fahrzeugfront und den gepanzerten Fahrzeugseiten deutlich (kleines Bild im Bild). Auch weist dieses Fahrzeug einen Anti-Rutsch-Belag auf, im Gegensatz zum rechten Fahrzeug, welches bereits ein Achzarit Mk.2 (mit Centurion Laufrollen & 850 PS Motor) ist. Die Nebelwurfanlage ist bei beiden Fahrzeugen noch nicht angebracht.

Puma

Ein PUMA in der Frontalansicht. Dieser IDF PUMA ist mit einer modifizierten Centurion-Räumschaufel ausgestattet, sowie Minenräumelektronik / Störgeräten. Er trägt die volle Bewaffnung, von 4x FN Mag MGs (1x im fernbedienbaren OWS). Schön zu sehen, die links/rechts angebrachten Nebelwurfbecher mit je 6 Nebelwurfkartuschen.
Leider kaum sichtbar, der ebenfalls vorhandene kleine Granatwerfer neben der Waffenstation.

Ein exzellenter Blick auf einen schwer modifizierten IDF "PUMA" in der sogenannten "Batash" Version, die speziell für den Kampf gegen Terroristen in stark bebautem Gebiet ausgelegt ist. Das "LIC" Paket besteht aus der Gitterpanzerung ("Bar-Armor") gegen RPG Angriffe und der passiven Seitenpanzerung sowie eine starke Unterbodenpanzerung. Im Innenraum befinden sich zusätzliche Splitterschutzplatten.
Der Schutz der Besatzung hat, wie bei allen Fahrzeugen der Israelischen Verteidigungsstreitkräften höchste Priorität. Auch stärker gepanzerte Seitenschürzen gehören zur Ausstattung. Diese sind dafür ausgelegt noch mit weiteren reaktiven Zusatzpanzerungsplatten (ERA) verstärkt werden zu können (beachte die notwendigen Verschraubungen auf den vorderen Seitenschürzen).
Am Fahrzeug sind ebenfalls die Motordeckklappen geöffnet, um den Technikern die Wartung zu ermöglichen, was aufgrund des großen Staukorb auf dem Topdeck(direkt über dem Motor) nicht immer eine leichte Aufgabe darstellt. Beachte den PUMA im Hintergrund, welcher mit Merkava Laufrollen ausgestattet ist.

Während einer Gefechtsübungspause warten zwei IDF Puma CEV auf ihre Wartung und Betankung.
Der PUMA ist ein gepanzertes Fahrzeug der Panzerpioniere und basiert auf dem Centurion Sho´t Kampfpanzer. Hierbei zeigt er sich als überaus flexibel einsetzbares Muster und kann sowohl mit Minenroller als auch Räumschaufel ausgestattet werden. Sogar kleine Brücken kann der PUMA verlegen.
Man beachte den PUMA im Hintergrund, welcher mit Nochri Dalet Minenroller ausgestattet ist und bereits auf Merkava Mk.3/Mk.4 Laufrollen umgerüstet ist. Beinahe alle PUMA sind auf Merkava Mk.2 Laufwerk umgerüstet, aber die meisten besitzen noch die älteren, aber robusten, Centurion Laufrollen.

Im Vordergrund rechts kann man die Front eines IDF M113 "Chatap" Werkstattfahrzeugs erkennen, im Hintergrund zwei PUMA. Das hintere Fahrzeug ist wieder mit Merkava Laufrollen ausgerüstet.
Das an ein "H" oder eine Brücke erinnernde Kennzeichen auf den hintersten Seitenschürzen der PUMAs steht für die israelische Pioniertruppe "Handash Kravit". Der PUMA im Vordergrund ist eher unüblicherweise mit einem Mk.19 Granatwerfer in der fernbedienbaren Waffenstation ausgestattet (hier leider nur teil-sichtbar!), beinahe alle anderen PUMA besitzen das 7,62 FN MAG MG.

Ein anderer Blickwinkel auf den M113 "Chatap" und ein PUMA im Hintergrund. Seitlich noch erkennbar, die massige Erscheinung eines PUMA Minenrollers.

Sonstige

Schöne weitere Ansicht eines IDF M113 "CHatap", der einer PUMA Einheit zugeordnet ist. Oft lassen sich am Äußeren erkennen, welche Fahrzeuge ein M113 Werkstattfahrzeug "betreut" z.B. durch mitführen von M113- oder Centurion Ersatz-Laufrollen. Im Hintergrund erkennbar ein PUMA und zwei D9R Bulldozer. Ganz im Hintergrund eine leichte/mobile Brücke, welche von IDF PUMA verlegt werden, um so kurze Gräben "überbrücken" zu können. Selbst die "schweren" Merkava Kampfpanzer können diese Brücken nutzen!

Abtransport von zwei IDF M577 auf einem kommerziellen Sattelschlepper, kurz nach Übungsende. Der vordere M577A2 ist hierbei noch mit einem "alten"Stromaggregat (über dem Motordeck) ausgestattet, das hintere Fahrzeug verfügt schon über einen neueren, leistungsfähigeren Typ (gerade noch unter der Tarnplane erkennbar). Beide Fahrzeugausrüstungen sind ähnlich, im Detail aber doch verschieden (z.B. hinteres Fahrzeug mit Kabeltrommel über den hinteren (seitlichen) Staukästen) sowie unterschiedlichen Staukisten auf dem Fahrzeug"dach".

Schöner Blick auf einen IDF Hemtt M1120(A2) PLS. Dieses Fahrzeug entspricht relativ genau dem US-Pendant. Neuere Muster im Zulauf verfügen über einige IDF spezifische Bauteile z.B.einer stärkeren Klimaanlage. Der Oshkosh Hemtt hat sich weitgehend in den israelischen Streitkräften etabliert und findet sich, mit seinen Abarten und Varianten, in immer größeren Stückzahlen im Einsatz.

Die IDF nutzen eine Vielzahl von AM General Humvees, auch Hummer oder "Hamer" genannt. Hier im Bild ein M998 Cargo Hummer, der z.B. zum Transport von Ausrüstung und/oder Verpflegung genutzt wird. Innerhalb der IDF lassen sich eine Vielzahl von Ausstattungen und Verbesserungen an den Fahrzeugen finden. Beispielweise wird oft am M998 "Cargo Hummer" eine Seilwinde an der Fahrzeugfront unterhalb des "Rammschutzes", ausgerüstet.
Andere IDF M998 verfügen über zusätzliche Scheinwerfer am "Kuhfänger" oder sogar an ganz anderes Stelle, nämlich auf der Fahrerkabine. Fast alle IDF Hummer werden, ebenso wie dieses Fahrzeug, mit einer geänderten Heckstoßstange (mit Schmutzfängern und Anhängerkupplung sowie geänderter zusätzlicher Beleuchtungsanlage) inklusive Reserverad, ausgerüstet.

Ein IDF M998 im abendlichen Feldeinsatz: Verpflegung und Schlafsäcke!
Leider erlaubt die Abenddämmerung keinen besseren Blick auf die Fahrzeugfront. Dieser "Hamer" ist mit einer Seilwinde ausgestattet. Auch der markante Überrollschutzbügel kommt gut zur Geltung. Die vordere Markierung mit der Ziffer (5) steht für die Lastenklasse und hat keine taktische Bedeutung. Interessant auch der Rückspiegel (Fahrerseite) noch in US-Grün lackiert, leider nicht ganz deutlich erkennbar.
Kein untypisches Bild an den Fahrzeugen der IDF, die auch von den US-Streitkräfte genutzt werden. Ersatzteile werden durchaus oft im typischen "NATO-Green" geliefert und nicht immer gleich umlackiert.


© 12/2014 Christian Geiges

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