Ausgepackt-Archiv



Mit der Nummer 3241 kommt jetzt im Herbst 2015 der GTK Boxer sgSanKfz. Es handelt sich hier um eine Formvariante des bereits erhäötöichen Boxer als Gruppentransportfahrzeug - bzw. genauer gesagt ist es wie im Original - das Fahrgestell ist identisch, nur das Missionsmodul ist komplett neu.

Im Karton finden sich 7 grüne Spritzlinge, ein Spritzling in durchsichtigem Plastik, 8 Vinylreifen, ein Vinylspritzling und ein Decalbogen.

Die rund 220 Bauteile machen einen ganz hervorragenden Eindruck. Klare, deutliche Details, die schön dargestellt sind. Sauberer Guss ohne Formenversatz oder Verzug und gut strukturierte Aufteilung der Bauteile.
Die Wanne setzt sich dabei aus mehreren Bauteilen zusammen, was mir eigentlich immer Bauschmerzen in Bezug auf Passgenauigkeit, Spalten und Verzug bereitet - aber erste Passproben zeigen eine exzellente Genauigkeit beim Zusammenbau.
Dabei hat Revell es sogar geschafft die Modularität des Originalfahrzeugs zu übernehmen, sodass man das Missionsmodul auch jederzeit abnehmen und aufsetzen kann.
Der Unterboden der Unterwanne ist aus Sicherheitsgründen vereinfacht dargestellt, was überhaupt nicht weiter auffällt oder stört. Das von der Seite einsehbare Fahrwerk mit Federung, Antriebsstrang und Lenkgestänge ist alles schön wiedergegeben, wennauch beim Zusammenbau etwas fummelig. Leider ist von der Art der Bauteile der Vorderachse kein Lenkeinschlag baubar - hier muss der geneigte Modellbauer selber improvisieren.
Die Reifen aus Vinyl sind gut gestaltet und die Felge aus Plastik stellt sehr gut die Felge des aktuellen Serienstandes dar. Leider sind auf den Reifenflanken keinerlei Herstellerangaben aufgedruckt, so wie man es mittlerweile von anderen Herstellern häufig sieht und den Realitätseindruck positiv beeinflusst. Zudem neigen die Vinylteile dazu nach Jahren spröde zu werden und zu reissen.
Wo wir gerade bei Vinylteilen sind - diese umfassen zusätzlich noch die beiden Schmutzlappen an den beiden Heckrädern, die Gummilappen am Kühlluftaustritt und das Abschleppseil. Letzteres macht leider keinen besonders guten Eindruck, da die Details doch recht "soft" sind und auch die Bemalung nicht so einfach sein dürfte. In pucto der Reifen gibt es aber zum Glück hervorragenden Ersatz aus Resin von DEF-Model. (DW35028)
Der Fahrerplatz ist etwas rudimentär mit Sitz und Lenkrad dargestellt, dies reicht für das minimale Sichfeld durch die kleinen Fensterchen später absolut aus. Die Fahrerklappe ist angenehmerweise beweglich gestaltet sodass man zwischen beiden Positionen wechseln kann.
Die Oberwanne ist recht gut gestaltet, allerdings fallen die Antirutschbeschichtungen für meinen Geschmack minimal zu dick und glatt aus - hier wäre eine reine Andeutung einer aufgerauten Struktur sinnvoll - andere Hersteller zeigen mittlerweile, dass sowas durchaus machbar ist.

Kommen wir aber nun zum eigentlich Neuen in diesem Bausatz - das Missionsmodul für den Sanitätseinsatz.
Dieses setzt sich im Grunde aus Unterwanne, je zwei Seitenteilen, Front- und Heckplatte, sowie der Dachplatte zusammen. Auch hier ist diese mehrteilige ausführung immer etwas mit Vorsicht zu genießen, damit sie am Ende auch spalten- und verzugsfrei zusammengebaut werden kann. Die Heckplatte ist leider einteilig ohne die Möglichkeit die große Heckklappe offen darzustellen. Natürlich erwarte ich bei Revell und auch bei dem Preis des Modells keine Inneneinrichtung, aber schade ist es schon, dass man mit der eingegossenen Rampe einem späteren Zurüstsatz oder Scratchbauten die Möglichkeit der offenen Darstellung raubt.
Auch auf dem Dach des Moduls sind mir die Antirutschbeschichtungen eine Spur zu dick und zu glatt dargestellt. Und wo wir schon auf dem Dach sind ... die Schutzbügel für die Rundumkennleuchten sind doch auffallend zu dick geraten. Sicher ist eine filigranere Darstellung dieser komplexen Bügel machbar, aber damit sicher auch die Möglichkeit, dass sie kaputtgehen. Glücklicherweise existieren genug Fotos von San-Boxern ohne diese Bügel. Warum die RKLs allerdings in grünem Plastik und nicht in klarem gespritzt sind, muss man nicht verstehen, da ja ansonsten auch klare Teile dabei sind. Das wäre für eine realistische Bemalung ein unheimlicher Zugewinn gewesen.
Die Luke für den Kommandanten liegt einzeln bei, man könnte sie also offen darstellen wenn, ja wenn diese innen auch detailliert wäre.

Was mir ein wenig unangenehm aufgefallen ist, sind die beiden Stützen, die am Originalboxer in den beiden großen Seitenkästeluken mittig eingelassen sind. Diese sind am Modell erhaben dargestellt. Kein beinbruch, aber es schmälert doch die ansonsten positive Optik des Modells, auch wenn ich gerade die letzten sätze nur am kritisieren bin. Insgesamt macht das San-Modul einen guten Eindruck und mit ein wenig modellbauerischem Talent in ein echtes Schmuckstück zu bauen. Dazu sein noch kurz vermerk, dass wer eh schon Details selber hinzufügt - dies ist ja die A0 Version. Wer die A1 Version bauen möchte, braucht (neben der Zusatzpanzerplatte an der Unterwanne, die man aber kaum sieht), dünne Blechschilder, auf denen die roten Kreuze angebracht sind (und am Original abnehmbar).

Die Bauanleitung umfasst 49 Bauschritte und mit den typischen und guten Revell Zeichungen versehen. 36 der Bauschritte sind allein für das komplette Fahrgestell, der Rest dann für das Modul.

Mit dem Decalbogen und den Markierungsvorschlägen sind zwei Markierungen möglich, wobei auch wieder Blanko Nummernschilder enthalten sind mit denen man sich die Wunschnummernschilder zusammen kann. Mir persönlich fehlen dafür aber ein Paar entsprechende taktische Zeichen. Die beidenb Markeirungsvorschläge sind:
- San Lehr Regiment, 2013 in Dreifarb Nato Tarn
- ISAF, Afghanistan, 2013 in Dreifarb Wüstentarn

Fazit: Ein sehr erfreulicher und schön gemachter Bausatz (mit ein paar kleinen Abstrichen) für diese Version des Boxers. Dazu kommt der erfreulich günstige Preis mit knapp unter 30 Euro.






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