MTVR MK.23 Cargo Truck


 

Das Original

Bei dem MTVR (Medium Tactical Vehicle Replacement) handelt es sich um den Nachfolger des 5 Tonner M989/M908 LKW.
Benutzt wird er vom US Marine Corps und den Navy Seabees. Der MTVR hat eine Länge von 8 Metern,eine Breite von 2,5 Metern und eine Höhe von gut 3,6 Metern. Die Zuladung beträgt im Gelände 5 Tonnen und auf der Straße sogar bis zu 15 Tonnen. Angetrieben wird der als 6x6 ausgeführte Allradlkw von einem Caterpillar Motor mit 400-440PS je nach Ausführung und einem Allison Automatikgetriebe.
Die Entwicklung begann bereits 1998 bei Oshkosh Truck Corporation, bevor dann Anfang 2001 die Produktion anlief. Im Herbst 2002 kamen die ersten MTVR im Kosovo zum Einsatz. Die LKW werden u.a. als Zugmaschine für die Haubitze M777 Lightweight 155mm (LW155) verwendet.


Der Bausatz

Der Bausatz besteht aus 9 grauen und einem klaren Spritzling mit insgesamt etwas über 430 Bauteilen,6 Vinyl Reifen,eine PE-Platine,einem Stück draht für die Ösen an der Ladebordwand und einem kleinen Decalbogen.
Auswerferstellen im Sichtbereich oder Verzug sucht man Vergeblich.Einzig im inneren der Kabine gibt es einige Auswerferstellen.Einige kleine Trennnähte sind vorhanden,die aber kein Problem darstellen sollten. Da die Reifen nicht wirklich brauchbar sind habe ich die wirklich gut gemachten Räder von Def-Model (DW35049) verwendet.

Einen detaillierten Einblick gibt es hier.


Der Bau

Der Bau beginnt,wie bei den meisten Radfahrzeugen üblich, mit dem Rahmen und der Radaufhängung.Dieser wird aus 2 Längsträgern und diversen Querstreben zusammen gesetzt.Ausserdem werden bei diesem Schritt bereits das Umlenkgetriebe und das Motor/Getrieberelief verbaut.
Die Passung ist teilweise so gut das man ohne Kleber arbeiten könnte.

Im ersten Bauabschnitt muss man sich schon entscheiden ob man die Räder eingelenk bauen will oder nicht, da hier bereits das Lenkgetriebe mit der Anlenkung montiert wird. Zum einlenken der Vorderräder ist nichts weiter nötig als, die Passstifte der Antriebsstangen (B41) und die unteren länglichen Passtifte der Radaufnahmen (D11 und D12) zu entfernen.
Einziger Kritikpunkt am Rahmen ist die hintere Kabinenlagerung, welche keine genaue Markierung für die Position aufweist. Am besten richtet man diese mit der lose aufgesteckten Kabine aus und befestigt die Lagerung dann.

Bei den Radaufhängungen ist besonders genaues arbeiten notwendig, wenn man nicht will das der LKW hinterher ein Beinchen hebt. Die Passgenauigkeit und Detailierung ist auch hier durchweg Spitze; bis auf die vergessene Lenkstange. Warum auch immer man so was vergessen kann?
Spachtelarbeit fällt so gut wie garnicht an, vom Tank und der hinteren Strebe einmal abgesehen.

So lange der Rahmen durchtrocknet kann mit den Anbauteilen wie Luftfilter, Auspuff, Kabine und Ladefläche begonnen werden.
Hier wird einfach nach Bauanleitung vorgegangen. Bei der Kabine gibts dann auch die einzigen sichtbaren Auswerfermarken. Welch seltener Anblick bei diesem Bausatz! Aufgrund der nicht wirklich guten Detailierung der Kabine, habe ich die Türen im geschlossenen Zustand verbaut. Der Kabinenboden kann dann auch nach der Lackierung der Sitze und des Amaturenbretts, problemlos in die Kabine geschoben werden und hält dort ganz ohne Kleber perfekt.
Der Überrollbügel kann genauso erst nach der Lackierung angebracht werden wie die Motorhaube und die Ladefläche. Die Verarbeitung der Ätzteile sollte auch niemanden vor wirkliche Probleme stellen. Die Ösen für die Plane werden aus dem beigelegtem Draht gebogen. 20 Stück, so groß wie ein Streichholzkopf. Glücklicherweise ist eine Biegeschablone beigelegt. Die Ladefläche bringt auch keine Überraschung beim Zusammenbau. Einziger Tip: die kleinen hängenden Verzurrschäkel einzeln bemalen und erst zum Schluß anbringen-Bruchgefahr.
Die Bauphase wäre damit durch,auf gehts zum Lackieren!

Bemalung/Alterung

Nach dem Zusammenbau folgt wie so oft die Lackireung.
Als erstes muss auf dem Materialmix(Resin,Kunsstoff,Ätzteile) eine Grundierung (VALLEJO Surface Primer RAL 7028 Dunkelgelb) aufgebracht werden, um alles zu vereinheitlichen.

Jetzt kam die Frage der Tarnung. Aber wie? Normale NATO-Tarnung fand ich doch etwas zu langweilig. Schnell mal das Netz durchforstet, siehe da: NATO-Tarn mit Anbauteilen in Sandfarbe. Schon gings los. Motorhaube und Überrollbügel in AK 122 (US Modern Vehicle Sand OIF/OEF) gebrusht und den Rest erst einmal in NATO Grün (TAMIYA XF 67).

Anschließend habe ich das NATO Tarnmuster freihand aufgetragen mit NATO Braun (TAMIYA XF 68) und NATO Schwarz (TAMIYA XF 69).
Allen Farben werden einige Tropfen glänzender Klarlack (TAMIYA X 22) beigemischt um die Oberfläche für die Decals vorzubereiten. Nach dem Auftragen und trocknen der Decals werden diese auch nocheinmal mit Klarlack versiegelt.
Jetzt kann mit der Alterung begonnen werden. Um die Farben alle etwas anzugleichen, wurden erst einige Filter in P242 TAN von SIN Industries aufgebracht. Anschließend erfolgte das klassiche Altern (Pinwash;Stresking Effects und Rainmarks) mit dem AK Interactive Set AK 073 NATO WEATHERING SET.
Wobei der Filter aus dem Set keine Verwendung fand. War mir von der Konsistenz her viel zu dick für einen FILTER.
Die sandfarbenen Teile erhielten erst ein NEUTRAL WASH von MIG productions und anschliesend die Alterung mit Hilfe des Ak Sets 120 OIF/OEF Weathering Set.

Während alles trocknet kann mann sich den hervorragenden Resinrädern vom DEF MODEL widmen. Die Reifen bekamen eine Mischung aus NATO Schwarz und einigen Tropfen Vallejo 70950 Schwarz. Auf dem Bemalungsplan sind die Felgen in Grün oder Sand dargestellt. Im Netz sieht man die Felgen zum Ggroßteil in Glanzschwarz, also fix Vallejo 70861 Glanzschwarz raus und schon waren die Felgen auch lackiert.
Zum Ende der Farbarbeiten wurde alles mit mehreren dünnen Schichten Vallejo 26.518 Matt-Firnis übersprüht um den Glanz zu nehmen und alles zu versiegeln.
Als Abschluss wurde das Fahrzeug im unteren Bereich noch mit diversen Pigmenten von MIG (P037 Gulf War Sand;P029 Brick Dust und P415 Light European Earth) eingestaubt.



Fazit

Mein erster Baubericht und dann gleich so ein Brocken; 430 Teile auf einer Länge von 23cm. Wenn die Detailierung der Kabine das gleiche Niveau hätte wie der Rest des Bausatzes und wäre eine Lenkstange vorhanden, dann wäre er nahezu Perfekt.
Die Passgenauigkeit kann als sehr gut betrachtet werden. Fischhäute, Grat und Auswerfermarken sind so gut wie nicht vorhanden. Einziger wirklich großer minus Punkt sind die Gummireifen, welche aber ersetzt werden können.
Die Bemalung bleibt am Ende jedem selbst Überlassen. Es geht von NATO Tarn über nur Grün bis hin zu Sandfarbe und dann auch noch alles untereinander gemischt. Man(n) hat also sehr viele Möglichkeiten seinen ganz individuellen MTVR zu bauen.
Als kleiner TIPP noch am Rande.Wer die 155mm Kanone von Trumpeter noch anhängen möchte braucht noch etwas Platz auf dem Regal.Sage und schreibe 60cm!!!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 12/2013

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